Thilo Maatsch - Komposition. 1951
Auktion 66, Kat.-Nr. 74
MODERNE, POST WAR & CONTEMPORARY ART & SHAPE
am 6. Dezember 2019
Thilo Maatsch
Komposition. 1951
Differenzbesteuerung
Maatsch, Thilo
1900 Braunschweig - 1983 Königslutter
Komposition. 1951
Öl auf Sperrholzplatte
56 x 72,5 cm
Verso signiert und datiert 4.7.51. Rahmen.
Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland
Der unter den Nationalsozialisten als entartet geltende Künstler Thilo Maatsch, konnte seine künstlerische Karriere erst wieder in den 60er Jahren starten. Dabei war er zusammen mit Rudolf Jahns und Johannes Molzahn Mitbegründer der Künstlervereinigung "Gesellschaft der Freunde junger Kunst" in Braunschweig, zu deren Mitgliedern auch Paul Klee und Lyonel Feininger gehörten. Als berufstätiger Lehrer absolvierte er in den 20er Jahren in seinen Ferien ein Studium am Bauhaus in Weimar und später in Dessau und machte Bekanntschaften mit László Moholy-Nagy, William Wauer und Lothar Schreyer. Kandinsky, Klee sowie Moholy-Nagy erlaubten ihm sogar, sich in ihren Ateliers aufzuhalten und bei ihnen zu studieren. Bis zur Auflösung 1932 war Thilo Maatsch auch Mitglied der expressionistischen Berliner "Novembergruppe". Maatsch, der urspünglich sehr geometrisch abstrakte Farbflächen konzipierte, erweitert seinen Stil nach dem zweiten Weltkrieg hin zur sogenannten biomorphen Abstraktion, bereichert durch florale und figurative Motive. Die 1951 entstandene vorliegende Komposition fällt in eben diese neue Schaffensperiode. Ab 1966 kam es zur Wiederentdeckung des Bauhauskünstlers und zu zahlreichen Ausstellungen. In seinem Spätwerk folgte wieder die Rückbesinnung auf die anfänglich geometrische Phase.