Gabriele Münter - Blumenstrauss. 1957
Auktion 66, Kat.-Nr. 73
MODERNE, POST WAR & CONTEMPORARY ART & SHAPE
am 6. Dezember 2019
Gabriele Münter
Blumenstrauss. 1957
Differenzbesteuerung
Folgerechtsabgabe
Münter, Gabriele
1877 Berlin - 1962 Murnau/Oberbayern
Blumenstrauss. 1957
Öl auf Velin (Wz)
45,4 x 33,2 cm
Links unten monogrammiert, datiert und bezeichnet BB39/57. Rechts unten mit Widmung "an Mück". Rahmen.
Provenienz: Aus der Familie der Künstlerin
Das 1957 entstandene Blumenstilleben zeigt Münters zeichnerisches Gespür und den sicheren Umgang mit Form und Farbe. In ihrem Spätwerk waren es vor allem Blumenstilleben, die sie zunehmend als farbige Zeichnungen, in Öl auf Papier auf weißen, leeren Grund ausführte. Kräftig umrandete Blüten sind mit lebhaft-strahlenden Farben gefüllt. Schon immer hatte sich Münter selbst als Zeichnerin gesehen: "Wer aufmerksam meine Gemälde betrachtet, findet in Ihnen den Zeichner. Trotz aller Farbigkeit ist ein festes zeichnerisches Gerüst da. Meist zeichne ich meine Bilder mit schwarzem Pinsel auf die Pappe oder Leinwand, ehe ich in die Farbe gehe. Zugrunde liegt in der Regel eine kleine Bleistiftskizze, die ich unter dem Eindruck des Motivs gemacht habe." (Hartlaub 1952). Im selben Jahr als das Blumenstilleben entstand, schenkte Gabriele Münter aus Anlass ihres 80. Geburtstags der städtischen Galerie im Lenbachhaus München den von ihr verwahrten künstlerischen Nachlass Wassily Kandinskys, dazu Werke aus dem Künstlerkreis des Blauen Reiters und eigene Werke. Johannes Eichner hatte das in München verbliebene Kandinsky Depot vor dem Zugriff der Nationalsozialisten 1936 in den sicheren Keller des Murnauer Hauses gebracht, wo das Ehepaar lebte. Ein Jahr nach der Schenkung verstarb Eichner, weshalb Gabriele Münter fortan sehr zurückgezogen in Murnau lebte.