Franz von Stuck - Amazone. 1897
Auktion 66, Kat.-Nr. 200
MODERNE, POST WAR & CONTEMPORARY ART & SHAPE
am 6. Dezember 2019
Franz von Stuck
Amazone. 1897
Differenzbesteuerung
Stuck, Franz von
1863 Tettenweis - 1928 München
Amazone. 1897
Bronze, schwarzbraun patiniert
ca. 39 x 48 x 14 cm
H. insgesamt: 64,4 cm
Vorne mittig am Sockel mit "FRANZ v. STUCK" signiert. Rückseitig auf der oberen Profilkante Gießerstempel Cosmas C. Leyrer, München.
Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland
Literatur: Hevesi, Ludwig. Die erste Ausstellung der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs, in: Ver Sacrum 1, 1898, S. 2 und Abb. S. 12. Ausst. Kat. Internationale Kunstausstellung und Sezession. München.
Exemplare in Statuettenformat u. a.: Kunsthalle Bremen, Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Saarland Museum Saarbrücken, Museum Leipzig, Staatl. Kunstsammlung Dresden, Villa Stuck München.
Das Motiv der Amazone erscheint zum ersten Mal um 1897 in Franz Stucks Werk, als dieser an den Entwürfen für die Villa Stuck in München arbeitet. Er setzt sich mit diesem Motiv graphisch, malerisch und plastisch auseinander und erschafft so eine seiner beliebtesten und erfolgreichsten Skulpturen.
Die nackte Amazone greift mit der linken Hand in die Mähne ihres sattellosen Pferdes, um mit ihrer Rechten durch eine kraftvolle und zugleich grazile Bewegung einen Speer zu werfen: Die Figur zeigt einen Moment der absoluten Spannung, eine Sekunde des Innehaltens, des präzisen Zielens, inmitten eines schwungvollen Bewegungsablaufs. Der schön stilisierte Körper der Frau bildet einen reizvollen Gegensatz zu ihrem kämpferischen Gestus.
Nicht nur die dynamische und zugleich perfekt ausgewogene Komposition der Bronze, auch ihre glatte, detailarme Oberfläche mit schwarzbrauner Patina sind typisch für Stucks neoklassizistischen Stil. Exemplare der Amazonenstatuette sind unter anderem in der Kunsthalle Bremen, der Staatlichen Kunstsammlung Dresden und in der Villa Stuck München zu sehen.