- Sechs Speiseteller

Auktion 403, Kat.-Nr. 1139

Napoleon bei Neumeister

am 1. Dezember 2021 ab 18:00 Uhr

 

Sechs Speiseteller

Schätzpreis:
€ 3.600 bis € 4.200

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 4.680 (inkl. 30 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Sechs Speiseteller

Manufacture Impériale de Sèvres 1812

 

Aus dem "Service à Marly fond nankin frise de lierre coloriée".

 

Porzellan, bemalt, Goldstaffage. Manufakturmarke "M.Imp.Ie de Sèvres 1812", teilwiese Malermarke "B", Vergolderzeichen. An verschiedenen Stellen abgerieben, leichte Kratzspuren. D. 23,5 cm.

 

Die Teller stammen aus einem umfangreichen Tafelservice, das 1812 von der Manufacture Impériale de Sèvres für Comte Louis Philippe de Ségur angefertigt wurde. Im Sèvres-Archiv ist das Service unter der Bezeichnung "Service à Marly fond nankin frise de lierre coloriée", übersetzt Service Marly mit Nankin Fond und farbigem Efeufries, aufgeführt. Eine gleiches Service wurde von der Manufaktur 1815 für den Baron Carl von Hardenberg ausgeführt. (Vgl. Leprince, Camille / Preaud, Tamara u.a., Napoléon Ier & La Manufacture de Sèvres - LArt de la Porcelaine au Service de lEmpire. 2016, S. 287 und 292).

 

Mit variierendem Dekor wurde das Service seit Anfang der 1820er Jahre in der Kaiserlichen Porzellanmanufaktur St. Petersburg für die russische Zarenfamilie im Auftrag Alexander I. (Zar von 1801 bis 1825) gefertigt. Sein Nachfolger Nikolaus I. (Zar von 1825 bis 1855) liess das Service nach seiner Krönung für seinen grossen Zarenpalast in Zarskoje Selo wesentlich mit über einhundert Gedecken erweitern. In den 1850er Jahren wurde das Service Nahe des Schlosses Peterhof in das "Belvedere auf dem (Hügel) Babigon" verbracht, weshalb es seither den Namen "Babigon-Service" trägt. Am russischen Hof wurde das Service noch bis zum Ende der Zarenzeit gebraucht und auch danach fertigte die Manufaktur immer wieder Nachbestellungen nach dem französischen Sèvres-Vorbild an. Einzelteile sind noch um 1900 bekannt. Russland hat sich seit Anfang des 19. Jahrhunderts sehr vom französischen Geschmack inspirieren lassen und es ist bekannt, dass Modell- und Dekorentwerfer ebenso wie Porzellanmaler aus Sèvres nach St. Petersburg berufen wurden. Sowohl in Sèvres als auch in St. Petersburg wurden solche Service von höchster kunsthandwerklicher Qualität und feinster Bemalung und Goldradierung ausschliesslich für Kaiser, Könige und hochgestellte adelige Persönlichkeiten gefertigt. Die Manufacture Impériale de Sèvres bestand unter Napoleon Bonaparte von 1804 bis 1814, er ließ sowohl für sich selbst als auch als kostbare Staatsgeschenke hochwertige Porzellane anfertigen.

 

Provenienz: Adelsbesitz Deutschland



Datierung:
1812


Titel-Zusatz:
Aus dem "Service à Marly fond nankin frise de lierre coloriée"


Maße:
D. 23,5 cm
Zustand:
An verschiedenen Stellen abgerieben, leichte Kratzspuren
Provenienz:
Adelsbesitz Deutschland
Kommentar:
Mit variierendem Dekor wurde das Service seit Anfang der 1820er Jahre in der Kaiserlichen Porzellanmanufaktur St. Petersburg für die russische Zarenfamilie im Auftrag Alexander I. (Zar von 1801 bis 1825) gefertigt. Sein Nachfolger Nikolaus I. (Zar von 1825 bis 1855) liess das Service nach seiner Krönung für seinen grossen Zarenpalast in Zarskoje Selo wesentlich mit über einhundert Gedecken erweitern. In den 1850er Jahren wurde das Service Nahe des Schlosses Peterhof in das "Belvedere auf dem (Hügel) Babigon" verbracht, weshalb es seither den Namen "Babigon-Service" trägt. Am russischen Hof wurde das Service noch bis zum Ende der Zarenzeit gebraucht und auch danach fertigte die Manufaktur immer wieder Nachbestellungen nach dem französischen Sèvres-Vorbild an. Einzelteile sind noch um 1900 bekannt. Russland hat sich seit Anfang des 19. Jahrhunderts sehr vom französischen Geschmack inspirieren lassen und es ist bekannt, dass Modell- und Dekorentwerfer ebenso wie Porzellanmaler aus Sèvres nach St. Petersburg berufen wurden. Sowohl in Sèvres als auch in St. Petersburg wurden solche Service von höchster kunsthandwerklicher Qualität und feinster Bemalung und Goldradierung ausschliesslich für Kaiser, Könige und hochgestellte adelige Persönlichkeiten gefertigt. Die Manufacture Impériale de Sèvres bestand unter Napoleon Bonaparte von 1804 bis 1814, er ließ sowohl für sich selbst als auch als kostbare Staatsgeschenke hochwertige Porzellane anfertigen.