- Schreibschrank

Auktion 400, Kat.-Nr. 55

FRüHJAHRSAUKTION

am 14. April 2021

 

Schreibschrank

Schätzpreis:
€ 20.000 bis € 30.000

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 127.000 (inkl. 27 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Schreibschrank

Mainz, um 1750 Mgl. Meisterstück oder Arbeit des Mainzer Schreinermeisters Ulrich Sedlmayr

 

Furnier Nussbaum, Nussmaser. Beschläge Bronze, vergoldet. Auf Volutenfüßen. Dreischübiger geschweifter Kommodenuntersatz mit geschweifter Zarge. Schreibfach mit schräger Klappe, dahinter sechs Schubfächer. Zweitüriger Aufsatz mit flankierenden Lisenen. Haubenförmiger Abschluss. Marketeriedekor mit geometrischen Ornamentformen und Rosetten. Rest., Alters-/Gebrauchsspuren. 228,5 x 150 x 72 cm.

 

Außergewöhnlich qualitätvoller Vertreter des sog. Mainzer "Cantourgen", wie er ab 1735 insbesondere als Meisterstück gefertigt wurde: Charakteristisch hierfür ist neben dem vierteiligen Aufbau der bewegte Umriss und die Gliederung mit volutenförmigen Eck- oder Henkellisenen, die sich teilweise freiplastisch vom Korpus abheben, wie auch die Anwendung der klassischen Säulenordnungen in der Gestaltung der Pilasterkapitelle.

Der hohe ästhetische und technische Anspruch dieses Schreibschranks lässt auf einen zünftigen Mainzer Tischler schließen: Vermutlich handelt es sich hier um den Mainzer Meister Ulrich Sedlmayr, wie Andrea Winter (S. 12f.) im Vergleich mit einem Mainzer Meisterriss nachweisen konnte.

 

Literatur: Pietsch, Ulrich, Preziosen einer süddeutschen Kunstsammlung. Mit Beiträgen von Andrea Winter. München o.J., S. 10ff.



Datierung:
um 1750


Zustand:
Rest., Alters-/Gebrauchsspuren
Literatur:
Pietsch, Ulrich, Preziosen einer süddeutschen Kunstsammlung. Mit Beiträgen von Andrea Winter. München o.J., S. 10ff.
Kommentar:
Außergewöhnlich qualitätvoller Vertreter des sog. Mainzer "Cantourgen", wie er ab 1735 insbesondere als Meisterstück gefertigt wurde: Charakteristisch hierfür ist neben dem vierteiligen Aufbau der bewegte Umriss und die Gliederung mit volutenförmigen Eck- oder Henkellisenen, die sich teilweise freiplastisch vom Korpus abheben, wie auch die Anwendung der klassischen Säulenordnungen in der Gestaltung der Pilasterkapitelle. Der hohe ästhetische und technische Anspruch dieses Schreibschranks lässt auf einen zünftigen Mainzer Tischler schließen: Vermutlich handelt es sich hier um den Mainzer Meister Ulrich Sedlmayr, wie Andrea Winter (S. 12f.) im Vergleich mit einem Mainzer Meisterriss nachweisen konnte.