- Schloss Charlottenhof
Auktion 375, Kat.-Nr. 19
ALTE KUNST
am 29. März 2017
Schloss Charlottenhof
Differenzbesteuerung
SCHLOSS CHARLOTTENHOF
KPM Berlin, um 1838
Porzellanbild. Blick durch einen Efeukranz auf den Park und die Schlossanlage bei Potsdam. Rahmen min. besch. Rücks hs. betitelt und Provenienzangabe "Von Ihrer königl. Hoht. der Frau Kronprinzessin von Preußen im Mai 1838 zum Geschenk erhalten - Burgsdorf". Blindstempel Adler ohne KPM und P6. Ca. 16 x 18. Rahmen besch. cm.
König Friedrich Wilhelm III. von Preußen hatte 1825 das südlich an den Park von Sanssouci grenzende Gelände gekauft und schenkte es Weihnachten seinem Sohn Kronprinz Friedrich Wilhelm und dessen Gemahlin Elisabeth Ludovika von Bayern, der Tochter König Maximilians I. von Bayern.
Der Kronprinz beauftragte den Architekten Karl Friedrich Schinkel mit dem Umbau eines auf diesem Gelände bereits vorhandenen Gutshauses. Mit sparsamen Mitteln wurde der Umbau 1826-1829 ausgeführt. Schinkel, unterstützt von seinem Schüler Ludwig Persius, setzte auf die Grundmauern des alten Hauses ein kleines Schloss im klassizistischen Stil, nach Vorbild römischer Villen, welches das Kronprinzenpaar dann als Sommersitz nutzte.
Mit eigenen Entwurfszeichnungen nahm der künstlerisch begabte Kronprinz an der Gestaltung von Schloss und Park teil. Er selbst nannte sein Sommerschloss "Siam", nach dem Verständnis der Zeit "das Land der Freien" und sich selbst scherzhaft "Siam-house-architect".
Offiziell erhielten das Schloss und der Park den Namen Charlottenhof, nach der früheren Besitzerin des Gutes.
Bei dem Beschenkten handelte es sich vermutlich um Carl Friedrich Wilhelm von Burgsdorff (1781-1858), preußischer Landstallmeister und Direktor des Hauptgestüts Trakehnen.
Provenienz: Preussischer Adelsbesitz.
Vgl. Raffinesse & Eleganz. Königliche Porzellane des frühen 19. Jahrhunderts aus der Twinight Collection New York. München 2007, Nr. 120.