- Anhänger mit der Darstellung des Heiligen Michaels im Kampf mit dem Teufel
Auktion 405, Kat.-Nr. 146
SOMMERAUKTION
am 29. Juni 2022
Anhänger mit der Darstellung des Heiligen Michaels im Kampf mit dem Teufel
Differenzbesteuerung
Anhänger mit der Darstellung des Heiligen Michaels im Kampf mit dem Teufel
Wohl Augsburg, um 1610, nach einer Vorlage von DANIEL MIGNOT
Gold 750/-, getestet. 1 kleiner Rubin im dreieckigen Facettenschliff. 4 weiße kleine Perlen. Hell- und mittelblaues, rotes, hell- und dunkelgrünes, weißes und schwarzes Email en ronde bosse, Email champlevé und Email de basse taille. Email etwas best. Michaels Lanze fehlt. Ober- und unterhalb der Michaelsdarstellung fehlen zwei Edelsteine in Kastenfassungen.
Ca. 5,2 x 5 cm. Ca. 29,2 g.
Anhänger mit figürlichen Motiven in architekturähnlichen Schweifwerkrahmen kamen im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts in Mode und blieben bis in die beiden ersten Dezennien des 17. Jahrhunderts präsent. Als Meister des Schweifwerks etablierte sich der Hugenotte Daniel Mignot, der zwischen 1593 und 1616 in Augsburg etwa 100 Vorlagen meist für Anhänger verlegte. Zahlreiche Augsburger Goldschmiede wie zum Beispiel David Altenstetter griffen auf seine Vorschläge zurück.
Die Michaelsdarstellung folgt dem Typus, den Hubert Gerhard für die Münchner Michaelskirche 1588 schuf und den Hans Reichle für die 1607 geschaffene Gruppe am Augsburger Zeughaus leicht variierte.
Vergleichbare Anhänger befinden sich im British Museum, London, Inv.-Nr. WB.150 und im Metropolitan Museum of Art, New York, Inv.-Nr. 1982.60.375.
Literatur: Steingräber Erich, Alter Schmuck, München 1956, S. 122.
SvP