Leo Putz - "Gautinger Garten" ("Garten"). 1920
Auktion 60, Kat.-Nr. 12
KLASSISCHE MODERNE, POST WAR & CONTEMPORARY ART
am 7. Dezember 2016
Leo Putz
"Gautinger Garten" ("Garten"). 1920
Differenzbesteuerung
Putz, Leo
1869 Meran - 1940 ebenda
"Gautinger Garten" ("Garten"). 1920
Öl auf Leinwand
75 x 68 cm
Rechts unten signiert "Putz". Verso auf seinem Etikett eigenhändig betitelt "Gautinger Garten" sowie signiert und datiert. Auf dem Etikett der Münchner Kunstausstellung der Neuen Secession von Putz signiert, handschriftlich betitelt, "Im Garten" und mit seiner Münchner Adresse besehen. Rahmen.
Werkverzeichnis: Vgl. Werkverzeichnis Putz Nr. 634, 635 "Grauer Tag I und II" von 1921, diese seitenverkehrt abgebildet
Echtheitsbestätigung: Galerie Schüller, München 2008
Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland
Danksagung: Wir danken Frau Putz für die wissenschaftliche Auskunft.
Nach dem Ersten Weltkrieg versuchte Leo Putz an den künstlerischen Erfolg seiner frühen Jahre anzuknüpfen, wo er als Mitglied der Münchner Künstlervereinigung "Die Scholle" und als "Chiemseemaler" auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt war und seine Werke weltweit auf Ausstellungen gezeigt wurden. Auch die Münchener Neue Secession, die regelmäßig Ausstellungen ihrer Mitglieder veranstaltete, stellte Werke von Leo Putz aus. Zu Beginn fanden die Ausstellungen der Neuen Secession in den Räumen des Münchner Kunstvereins, 1920 in der Galerie Thannhauser und in den 1920er Jahren im "Kunst- und Industrie-Ausstellungsgebäude der Förderung der Kunst und des Gewerbes" am Königsplatz statt. Der Maler schöner Frauen rückt auch in dem Bild von 1921 eine Frau (Lisl) in den Mittelpunkt: Ganz in Weiß gekleidet steht sie in einem üppig bunten Garten, der den grau-bewölkten Himmel fast vergessen lässt. Sein impressionistischer Malstil ist über die Jahre der künstlerischen Reifung lockerer geworden, die Darstellung der Blumen und der dahinter sich öffnenden Landschaft kühner ins Abstrakte aufgelöst. Eine gewisse Spannung offenbart sich auch in der Haltung der Frau: Ihre verschränkten Arme und der frech in die Rabatte gestellte Fuß verraten die Distanz der Städterin zur Natur. Für Leo Putz ist sie die Verkörperung des melancholischen Gefühls, das die Entfremdung des Menschen von der Natur, aber auch die Erfahrung der Kriegsjahre begleitet.