Miriam Schapiro - The First Fan. 1977

Auktion 411, Kat.-Nr. 1038

DEZEMBER-AUKTION

am 6. Dezember 2023 bis 7. Dezember 2023

Miriam Schapiro

1923 Toronto - 2015 Hampton Bays, New York


The First Fan. 1977

Schätzpreis:
€ 20.000 bis € 30.000

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 67.600 (inkl. 30 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Miriam Schapiro

1923 Toronto - 2015 Hampton Bays, New York

The First Fan. 1977


Rückseitig betitelt, datiert und signiert. Acryl und Collage auf Leinwand. 185 x 365 cm.


Bei "the First Fan" handelt es sich um eine Leinwand in Form eines überdimensionalen Fächers. Für das symmetrisch angelegte Bild des Fächers wählt die Künstlerin feine gemusterte Stoffe, die sich in 24 Segmenten abwechseln und auf die Leinwand appliziert werden. Gut erkennbar sind die Stoffe mit Segmentbögen à la Sonja Delaunay, antikisierende geometrische Muster u.a. An zentraler Stelle, mittig am Unterrand, befinden sich Stoffe mit linearen Gesteinsformationen, welche die Form eines Eies haben, das in vielen Ländern als Fruchtbarkeitssymbol gilt.

Überwindung gestickter Vorurteile Dass sich textile Techniken besonders dazu eignen, starre Rollenbilder und die damit verbundene Marginalisierung weiblicher Handarbeit zu hinterfragen, nutzt Miriam Schapiro in ihren feministisch orientierten Collagen, den sogenannten "Femmages". Als Pionierin der Muster- und Dekorationsbewegung der 70er Jahre, setzte sich die US-amerikanische Künstlerin und Feministin mit einer Vielfalt an Techniken, Formen und Materialien auseinander. In der Darstellungsform überdimensionaler Fächer entdeckte Schapiro eine Komposition, die es vermag, zeitliche und kulturelle Grenzen zu überschreiten sowie die vorherrschende Hierarchie zwischen hoher und niedriger Kunst zu korrumpieren. Als Attribut weiblicher Schönheit und Passivität widerfährt der Fächer durch seine Monumentalisierung eine neue und gleichwertige Autorität. Die rhythmisch-symmetrische Form sowie die kräftigen, kontrastierenden Farben finden sich in einem stilpluralistischen Patchwork Design wieder, welches in seiner Ornamentik auf nichtwestliche Kunst- und Kulturformen Bezug nimmt. Miriam Schapiro gelingt es, starre Zuordnungen von weiblich/männlich und trivial/heroisch mit einer unvergleichbaren dekorativen Ästhetik zu überwinden und wird nicht zu Unrecht derzeit unter anderem im Metropolitan Museum of Art, New York ausgestellt.

Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

Ausstellung: Verso Ausst. Etikett der Lerner-Heller Gallery, Madison Avenue, New York



Signatur-Bez-Recto:
Rückseitig betitelt, datiert und signiert
Technik:
Acryl und Collage
Träger:
auf Leinwand
Maße:
185 x 365 cm
Provenienz:
Privatsammlung Süddeutschland
Ausstellung:
Verso Ausst. Etikett der Lerner-Heller Gallery, Madison Avenue, New York
Kommentar:
Überwindung gestickter Vorurteile Dass sich textile Techniken besonders dazu eignen, starre Rollenbilder und die damit verbundene Marginalisierung weiblicher Handarbeit zu hinterfragen, nutzt Miriam Schapiro in ihren feministisch orientierten Collagen, den sogenannten "Femmages". Als Pionierin der Muster- und Dekorationsbewegung der 70er Jahre, setzte sich die US-amerikanische Künstlerin und Feministin mit einer Vielfalt an Techniken, Formen und Materialien auseinander. In der Darstellungsform überdimensionaler Fächer entdeckte Schapiro eine Komposition, die es vermag, zeitliche und kulturelle Grenzen zu überschreiten sowie die vorherrschende Hierarchie zwischen hoher und niedriger Kunst zu korrumpieren. Als Attribut weiblicher Schönheit und Passivität widerfährt der Fächer durch seine Monumentalisierung eine neue und gleichwertige Autorität. Die rhythmisch-symmetrische Form sowie die kräftigen, kontrastierenden Farben finden sich in einem stilpluralistischen Patchwork Design wieder, welches in seiner Ornamentik auf nichtwestliche Kunst- und Kulturformen Bezug nimmt. Miriam Schapiro gelingt es, starre Zuordnungen von weiblich/männlich und trivial/heroisch mit einer unvergleichbaren dekorativen Ästhetik zu überwinden und wird nicht zu Unrecht derzeit unter anderem im Metropolitan Museum of Art, New York ausgestellt.