Giorgio Morandi - Natura morta. 1954
Auktion 63, Kat.-Nr. 78
AFRIKANISCHE KUNST / KLASSISCHE MODERNE, POST WAR & CONTEMPORARY ART
am 8. Juni 2018
Giorgio Morandi
Natura morta. 1954
Differenzbesteuerung
Folgerechtsabgabe
Morandi, Giorgio
1890 Bologna - 1964 ebenda
Natura morta. 1954
Schraffierte Bleistiftzeichung auf chamoisfarbenem Bütten.
12,5 x 17 cm (16 x 24 cm)
Signiert und datiert. Jeweils mit den Etiketten auf dem Schutzkarton. Rahmen.
Provenienz: Christies, Sale 4325 Modern Drawings, 26th June 1990, No. 166
Ausstellungen: The American Federation of Arts, New York. Manzù and Morandi, 1958, Kat. Nr. 35 / World House Galleries, New York, Kat. Nr. 189 /Columbus Gallery of Fine Arts, Columbus (Ohio), 167-38 / Annex Galleries, Santa Rosa, Californien
Die 1950er Jahre markieren den internationalen Durchbruch Giorgio Morandis, der in einem Interview 1958 sein Credo formuliert "Es gibt nichts Abstrakteres als die Wirklichkeit".
In dieser Zeit und bis zu seinem Lebensende fokussiert er sich auf die Darstellung von Stillleben, die in ihrer künstlerischen Verknappung die Quintessenz der Realität wiedergeben. Dabei verschwimmen bzw. werden die Grenzen, wie auch in der vorliegenden Zeichnung erkennbar wird, zwischen dem Stillleben und der architektonischen Komposition aufgehoben. Die Form des Gegenstandes, seines Zwecks enthoben, wird zum bildbestimmenden Motiv, das die Fläche dominiert und in seiner bildnerischen Gestalt sowohl interpretierbar, als auch universell verständlich wird. Morandi schafft damit auch im Zeichnerischen archetypische Modelle der Realität, die trotz oder gerade wegen ihrer Fragilität und wegen ihres Abstraktionsgrades, seine hohe Qualität als Künstler zeigen.