Fritz Winter - Positiv-negativ. 1954
Auktion 61, Kat.-Nr. 78
KLASSISCHE MODERNE, POST WAR & CONTEMPORARY ART
am 31. Mai 2017
Fritz Winter
Positiv-negativ. 1954
Differenzbesteuerung
Winter, Fritz
1905 Altenbögge - 1976 Herrsching
Positiv-negativ. 1954
Öl auf Papier, auf Leinwand aufgezogen
75 x 100 cm
Rechts unten signiert und datiert "fwinter 54". Rahmen.
Werkverzeichnis: Lohberg 1823
Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland
Ausstellung: Kleemann Galleries, New York (no. K7002). Fischbach, New York (verso mit Ausstellungsetikett auf der Leinwand und auf dem Keilrahmen).
In den Jahren 1951-1954 experimentierte Fritz Winter mit Schablonen. Freie Formen wurden dabei als Negativ über einen monochromen Grund oder über bereits bestehende Formen und Linien gelegt. Weitere Strukturen schuf Winter durch Sgraffitto-Technik, bei der er Linien in die noch feuchte Farbe ritzte sowie mit dem Pinsel aufgetragene Elemente. So entstand ein sich durchdringendes Geflecht von Formen und Farbe als Positiv-Negativ, das im Raum zu schweben scheint.
Zur Entstehungszeit des vorliegenden Werkes kulminierten die Streitigkeiten im Deutschen Künstlerbund zwischen den Vertretern der abstrakten Malerei, wie Fritz Winter und seinen Weggefährten E.W. Nay und Willi Baumeister, und den Verfechtern der Gegenständlichkeit, wie dem Vorsitzenden Karl Hofer. Dennoch setzte sich die Kunst des Informel, nicht ohne Fritz Winters Verdienst, auch in Deutschland durch.