Alfred von Wierusz-Kowalski - Heimkehr
Auktion 928, Kat.-Nr. 77
SAMMLUNG RUDOLF NEUMEISTER
am 22. Oktober 2019
Alfred von Wierusz-Kowalski
Heimkehr
Differenzbesteuerung
Wierusz-Kowalski, Alfred von
1849 Suwalki / Polen - 1915 München
Heimkehr
Zwei Bauern mit Pferdefuhrwerken und einem Fohlen auf der winterlichen Landstraße. R. u. signiert. Rücks. englisches Klebeetikett mit Nummerierung 17281. Öl auf Holz. 40,5 x 31,5 cm. Einschubleisten. Rest. Rahmen min. besch.
Ein kalter Spätnachmittag im winterlichen Polen. Zwei Bauern befinden sich mit ihren Pferdewägen auf dem Heimweg, eine Bäuerin mit Kind folgt ihnen im Hintergrund. Im Gegenlicht wirken die Pferde majestätisch erhaben, dabei gelingt es dem Künstler dennoch, sorgfältig Details - wie die Physiognomien der Bauern - herauszuarbeiten. In unvergleichlicher, für seine besten Arbeiten charakteristischer Weise gibt Wierusz-Kowalksi die Atmosphäre des Spätwintertages wieder, im perlmuttfarbenen Dämmerlicht vereint sich der Horizont mit dem weiten Himmel.
Nach Studien an den Akademien in Warschau, Dresden und Prag schloss Alfred von Wierusz-Kowalski seine Ausbildung in München bei Alexander von Wagner und Josef von Brandt ab. Der Themenkreis seiner Gemälde beschränkt sich fast ausschließlich auf seine polnische Heimat. Häufig variierte Motive waren Pferdegespanne und Schlittenfahrten in winterlicher Landschaft. Seit den 1870er Jahren beteiligte sich der Künstler an Ausstellungen in München, Berlin, Dresden, Paris und Wien. 1891 wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft der Münchner Akademie zuteil. Wie sein Lehrer Josef von Brandt beherrschte Wierusz-Kowalksi die realistische Darstellung des Pferdes in besonderem Maße. Seine besten Werke zeichnen sich durch leuchtendes Kolorit und klare Konturierung der Figuren aus.