Wilhelm Busch - "Im Walde"

Auktion 928, Kat.-Nr. 75

SAMMLUNG RUDOLF NEUMEISTER

 

 

 

am 22. Oktober 2019

Wilhelm Busch

"Im Walde"

Schätzpreis:
€ 8.000 bis € 10.000

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Ergebnis:
€ 86.360 (inkl. 27 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Busch, Wilhelm

1832 Wiedensahl - 1908 Mechtshausen/Harz

 

"Im Walde"

 

 

Auf rücks. Klebezettel Echtheitsbestätigung Frau Prof. L. (Elisabeth) Nöldeke, Verden, 25.12.1922. Mehrfach nummeriert 8647. Öl auf Papier, auf Karton aufgezogen. 15,4 x 29 cm. Rahmen.

 

Wilhelm Busch - bis heute werden bei der Nennung dieses Namens Erinnerungen an den genialen Dichter und Bildergeschichtenautor wach. Eigentlich hätte Busch jedoch Maschinenbauer werden sollen, besuchte daher auch das Polytechnikum in Hannover. 1851 beginnt er jedoch mit seiner künstlerischen Ausbildung, zuerst an der Düsseldorfer Akademie, ab 1852 dann in Antwerpen. Nachhaltig beeindrucken ihn die Werke der flämischen und holländischen Meister des 17. Jahrhunderts, die er in den dortigen Sammlungen studiert. Buschs Malstil sollte lange Zeit unter dem fast übermächtigen Einfluss dieser Künstler stehen, in Anlehnung an Frans Hals entwickelt er einen ungestümen Duktus, der sich in bäuerlichen Genreszenen und bewegten Landschaften niederschlägt. Seit den 1880er Jahren emanzipiert sich Wilhelm Busch als Künstler zusehends, bei seinen Landschaften beginnt er, unmittelbar gesehene Eindrücke wiederzugeben. Ein künstlerischer Höhepunkt wird schließlich zu Beginn der 1890er Jahre erreicht, als er zu einer individuellen gestisch-expressiven Malerei findet. Vor allem in seinen "Landschaften mit Rotjacke", der bedeutendsten Werkgruppe jener Jahre, stößt er bisweilen bis an die Grenzen der Abstraktion vor und nimmt damit eine Kunsttendenz vorweg, die sich erst rund 15 Jahre später mit Wassily Kandinsky durchsetzen sollte. Wie Wilhelm Busch als Landschaftsmaler Wind, Wetter und die wechselnden Jahreszeiten auf sich wirken ließ, dokumentiert die vorliegende Rotjacken-Landschaft exemplarisch: Dargestellt ist - ein überaus gängiges Bildmotiv - der Rand eines Waldes, rechts ein Wiesenstück, am äußersten Rand die "Rotjacke", ein von hinten gesehener Bauer. Spektakulär wird das Gemälde erst durch die meisterhafte Setzung farblicher Akzente und den energischen Pinselstrich, mit dem die vom Wind bewegte Natur eindringlich wiedergegeben wird. Bereits im August 1882 schildert der Künstler in einem Brief an Franz von Lenbach eine vergleichbare Situation: "Inzwischen gehts mit diesem Sommer zu Ende. Seine durchweichten Rockschlappen flattern im Winde und matt und verdrießlich und fröstelnd streckt er dem Bruder Herbst die kalte Hand entgegen ..." (zitiert nach Gmelin / Behrens, s. u., S. 134).

 

Provenienz: Nachlass Wilhelm Busch - Sammlung Elisabeth Nöldeke, Verden.

 

Literatur: Gmelin, Hans-Georg / Behrens, Reinhold, Wilhelm Busch als Maler. Berlin 1980, S. 362, WVZ-Nr. 743: dort in die Zeit 1890/91 datiert.



Signatur-Bez-Recto:
Auf rücks. Klebezettel Echtheitsbestätigung Frau Prof. L. (Elisabeth) Nöldeke, Verden, 25.12.1922. Mehrfach nummeriert 8647
Technik:
Öl
Träger:
auf Papier, auf Karton aufgezogen
Maße:
15,4 x 29 cm
Rahmen:
Rahmen
Provenienz:
Nachlass Wilhelm Busch - Sammlung Elisabeth Nöldeke, Verden.
Literatur:
Gmelin, Hans-Georg / Behrens, Reinhold, Wilhelm Busch als Maler. Berlin 1980, S. 362, WVZ-Nr. 743: dort in die Zeit 1890/91 datiert.
Kommentar:
Wilhelm Busch - bis heute werden bei der Nennung dieses Namens Erinnerungen an den genialen Dichter und Bildergeschichtenautor wach. Eigentlich hätte Busch jedoch Maschinenbauer werden sollen, besuchte daher auch das Polytechnikum in Hannover. 1851 beg