Henri Moret - "Ramasseurs de goémon - Finistère"

Auktion 406, Kat.-Nr. 717

HERBSTAUKTION 28. UND 29. SEPTEMBER

am 28. September 2022

Henri Moret

"Ramasseurs de goémon - Finistère"

Schätzpreis:
€ 25.000 bis € 30.000

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 91.000 (inkl. 30 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Henri Moret

1856 Cherbourg - 1913 Paris

 

"Ramasseurs de goémon - Finistère"

 

 

L. u. signiert und 1907 datiert. Öl auf Lwd. 61 x 81,5 cm. Rahmen min. besch. (84 x 103,5 cm).

 

Auf dem Keilrahmen verschiedene Bezeichnungen und Klebeetiketten, darunter ein hs. Etikett Durand-Ruels mit dem Titel des Gemäldes und der Nummerierung 8625. Ebenso Klebeetikett der Gemälde-Galerie Abels, Köln. Von einem Transport des Gemäldes zeugt das Etikett des Kunstspediteurs M. Rabouin, Paris.

 

"Die Tangsammler" im Finistère, dem westlichsten Département des kontinentalen Frankreichs, stellen ein besonders qualitätvolles Werk des Künstlers Henry Moret dar. In ihm zeigen sich sämtliche stilistischen Merkmale, die sein bei den Sammlern bereits zu Lebzeiten begehrtes Oeuvre charakterisieren.

 

Während seines Militärdienstes in Lorient hat Moret 1875 seine Begeisterung für die Landschaft der Bretagne entdeckt. Ab 1876 studierte er in Paris an der École des Beaux-Arts u. a. bei Jean-Léon Gérôme. 1888 ist Henri Moret dann erstmals in Pont-Aven nachweisbar, wo er viele Künstlerkollegen, darunter auch Paul Gauguin kennenlernt und Freundschaft schließt. Moret lässt sich in der Bretagne nieder, wechselt mehrfach den Wohnort, bis er schließlich in Doëlan in einer Fischerhütte sesshaft wird.

 

Nach Paris reist Moret nur noch, um seinen Kunsthändler Paul Durand-Ruel aufzusuchen, der ihn als Galerist seit 1895 vertritt und 1898 erstmals ausstellt. Für Durand-Ruel malt Henri Moret mehr als 600 Gemälde, v. a. auf den Ausstellungen in Paris und in New York gibt es große Nachfrage nach diesen.

 

Wie viele seiner Zeitgenossen löst sich Moret schnell von der akademischen Tradition, das Studium der Natur liegt ihm am Herzen. Zu seinen Lieblingsmotiven werden das Meer im Wechsel der Jahreszeiten, die Witterungsstimmungen an der Nordwestküste Frankreichs, der Alltag der dortigen bäuerlichen Bevölkerung. Stilistisch orientiert er sich dabei an den Werken Gauguins und seines Freundeskreises. Um 1889 beginnt Moret auch, sich mit dem Impressionismus zu befassen. In seinen reifen Arbeiten zeigt sich ein ausgeprägtes Farbempfinden, sein Kolorit wird zunehmend von Blau- und Lilaschattierungen und der Verwendung leuchtenden Rotbrauns bestimmt, so auch bei den "Rammasseurs de goémon". Ebenso zeigt sich der energische Pinselduktus, der die Arbeiten der Schule von Pont-Aven charakterisiert, bei vorliegendem Gemälde exemplarisch.

 

Henri Morets Werke finden sich in bedeutenden Museumssammlungen in den Vereinigten Staaten und natürlich in seiner Heimat Frankreich.

 

Provenienz: Von Durand-Ruel, Paris, am 24. März 1908 vom Künstler erworben. - Sammlung Monsieur und Madame dAlayer (1949). Marie-Louise dAlayer, geb. Durand-Ruel, war die Enkelin von Paul Durand-Ruel. - Auktion Drouot, Bellier Dubourg, Paris, 20. Oktober 1954, Lot 54. - Gemälde-Galerie Abels, Köln (1967). - Süddeutsche Privatsammlung.

Die Besitzgeschichte des Gemäldes bis 1954 wurde von Flavie Durand-Ruel, Paris, am 5. August 2022 per E-Mail bestätigt.



Signatur-Bez-Vorne:
L. u. signiert und 1907 datiert
Technik:
Öl
Träger:
auf Lwd
Maße:
61 x 81,5 cm
Rahmen:
Rahmen min. besch. (84 x 103,5 cm)
Kommentar:
"Die Tangsammler" im Finistère, dem westlichsten Département des kontinentalen Frankreichs, stellen ein besonders qualitätvolles Werk des Künstlers Henry Moret dar. In ihm zeigen sich sämtliche stilistischen Merkmale, die sein bei den Sammlern bereits zu Lebzeiten begehrtes Oeuvre charakterisieren. Während seines Militärdienstes in Lorient hat Moret 1875 seine Begeisterung für die Landschaft der Bretagne entdeckt. Ab 1876 studierte er in Paris an der École des Beaux-Arts u. a. bei Jean-Léon Gérôme. 1888 ist Henri Moret dann erstmals in Pont-Aven nachweisbar, wo er viele Künstlerkollegen, darunter auch Paul Gauguin kennenlernt und Freundschaft schließt. Moret lässt sich in der Bretagne nieder, wechselt mehrfach den Wohnort, bis er schließlich in Doëlan in einer Fischerhütte sesshaft wird. Nach Paris reist Moret nur noch, um seinen Kunsthändler Paul Durand-Ruel aufzusuchen, der ihn als Galerist seit 1895 vertritt und 1898 erstmals ausstellt. Für Durand-Ruel malt Henri Moret mehr als 600 Gemälde, v. a. auf den Ausstellungen in Paris und in New York gibt es große Nachfrage nach diesen. Wie viele seiner Zeitgenossen löst sich Moret schnell von der akademischen Tradition, das Studium der Natur liegt ihm am Herzen. Zu seinen Lieblingsmotiven werden das Meer im Wechsel der Jahreszeiten, die Witterungsstimmungen an der Nordwestküste Frankreichs, der Alltag der dortigen bäuerlichen Bevölkerung. Stilistisch orientiert er sich dabei an den Werken Gauguins und seines Freundeskreises. Um 1889 beginnt Moret auch, sich mit dem Impressionismus zu befassen. In seinen reifen Arbeiten zeigt sich ein ausgeprägtes Farbempfinden, sein Kolorit wird zunehmend von Blau- und Lilaschattierungen und der Verwendung leuchtenden Rotbrauns bestimmt, so auch bei den "Rammasseurs de goémon". Ebenso zeigt sich der energische Pinselduktus, der die Arbeiten der Schule von Pont-Aven charakterisiert, bei vorliegendem Gemälde exemplarisch. Henri Morets Werke finden sich in bedeutenden Museumssammlungen in den Vereinigten Staaten und natürlich in seiner Heimat Frankreich. Provenienz: Von Durand-Ruel, Paris, am 24. März 1908 vom Künstler erworben. - Sammlung Monsieur und Madame dAlayer (1949). Marie-Louise dAlayer, geb. Durand-Ruel, war die Enkelin von Paul Durand-Ruel. - Auktion Drouot, Bellier Dubourg, Paris, 20. Oktober 1954, Lot 54. - Gemälde-Galerie Abels, Köln (1967). - Süddeutsche Privatsammlung. Die Besitzgeschichte des Gemäldes bis 1954 wurde von Flavie Durand-Ruel, Paris, am 5. August 2022 per E-Mail bestätigt.