Johann Sperl - Die Gänseliesel
Auktion 928, Kat.-Nr. 71
SAMMLUNG RUDOLF NEUMEISTER
am 22. Oktober 2019
Johann Sperl
Die Gänseliesel
Differenzbesteuerung
Sperl, Johann
1840 Buch b. Fürth - 1914 Bad Aibling
Die Gänseliesel
In Begleitung eines Mädchens mit Puppe. R. u. signiert und Ortsbezeichnung München. Öl auf Holz. 27,5 x 20 cm. Einschubleisten. Min. rest. Min. besch. Rahmen min. besch.
Johann Sperl besuchte - nach einer Ausbildung zum Lithographen - die Nürnberger Kunstgewerbeschule, ab 1865 studierte er an der Münchner Akademie. In diesem Jahr begegnete er auch Wilhelm Leibl, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. Seit 1878 hielten sich beide im bayerischen Oberland auf, von 1882 lebten sie - mit Unterbrechungen - in Bad Aibling, ab 1892 in Kutterling.
Johann Sperl befasste sich anfangs mit dem typisch gründerzeitlichen Genrebild. In den 1880er Jahren wandte er sich zunehmend der Landschaftsmalerei zu. In diesen Zeitraum - um 1882 - fällt auch die Entstehung des vorliegenden Gemäldes: Thematisch konzentrierte sich Sperl auf die Milieuschilderung im familiären Bereich, spielende Kinder mit Katzen oder Gänsen zählten zu den bevorzugten Sujets des Künstlers und der Sammler. Dabei bettete er diese Szenen auch immer häufiger in üppig wiedergegebene Bauerngärten oder Naturkulissen ein. "Die Gänseliesel" steht stellvertretend für diese frühen Aiblinger Arbeiten.
Provenienz: Weinmüller, München, Auktion 96, 29. September - 1. Oktober 1965, Kat.-Nr. 1537. - Weinmüller, München, Auktion 146, 14.-16. März 1973, Kat.-Nr. 1824.
Literatur: Moritz, Werner, J. Sperl. 1840 - 1914. Rosenheim 1990, S. 145, WVZ-Nr. 94.
Ausstellung: Städt. Galerie Rosenheim, Wilhelm Leibl und sein Malerkreis, Ausst., 10. Mai - 23. Juni 1985, Nr. 124.