Anselm Kiefer - Schlangengrube. 1983
Auktion 62, Kat.-Nr. 657
KLASSISCHE MODERNE, POST WAR & CONTEMPORARY ART
am 8. Dezember 2017
Anselm Kiefer
Schlangengrube. 1983
Differenzbesteuerung
Folgerechtsabgabe
Kiefer, Anselm1945 Donaueschingen - lebt bei ParisSchlangengrube. 1983Collage mit Gelatinesilberabzug und Haut einer Brillencobra auf grauen Originalkarton montiertBA 52 x 145 cmAuf dem Foto in blauem Kugelschreiber signiert, betitelt und gewidmet "Schlangengrube für Inge Langen". Verso aufgeklebte Fotokopie eines handschr. Briefes des Künstlers. Rahmen.Provenienz: Süddeutsche PrivatsammlungDas s/w-Foto zeigt das Innere des Ateliers Anselm Kiefers in Höpfingen bei Buchen (Alte Ziegelei). Das Wortspiel "Schlangengrube" stellt er durch die Kombination der Schlangenhaut mit dem Foto einer Fabrikhalle einer Kohlengrube dar, möglicherweise um die ökologischen Bedingungen der heutigen Zeit kritisch zu beleuchten. Die Widmung richtet sich an die Schauspielerin Inge Langen (1927-2007), die sich Mitte der 1970er Jahre aus dem Filmgeschäft zurückgezogen hatte und später Schauspieler in ihrem eigenen Studio ausbildete. Sie war verheiratet mit Peter Ade, der 1950-1983 das Haus der Kunst und später die Hypo-Kunsthalle in München leitete. Inhalt des Briefes: "Liebe Inge, vielen Dank für Ihren Brief. Ja, bei dem Erbsenfilm (...) kam nicht alles durch, was ich im Kopf hatte, ich muß es nochmal machen und zwar alles selbst. Ich schicke Ihnen eine Schlange. Sie wissen, Alexander hatte, als er durch Ägypten zog, eine Schlange, die neben ihm herging, und mit der er sprach. / Bin sehr gespannt auf Ihr neues Objekt. Das ist ganz meine Methode: erst sammeln, jahrelang, dann verbinden. Nächstes Jahr sind Ausstellungen in Berlin (Nationalgalerie), Tübingen, Irland, Norwegen, Amsterdam, New York. Da gibt es viel zu tun. Viele herzliche Grüße, Ihr Anselm Kiefer."