Friedrich Wilhelm Theodor Heyser - Ophelia
Auktion 376, Kat.-Nr. 651
ALTE KUNST
am 5. Juli 2017
Friedrich Wilhelm Theodor Heyser
Ophelia
Differenzbesteuerung
HEYSER, FRIEDRICH WILHELM THEODOR
1857 Gnoien (Mecklenburg) - 1921 Dresden
Ophelia
R. u. signiert. Öl auf Lwd. 90,5 x 181,5 cm. Farbabsplitterungen. Rest. Rahmen besch.
Friedrich Heyser studierte von 1880 bis 1883 an der Königlichen Kunstakademie in Dresden unter Leon Pohle und Paul Mohn, anschließend 1883 bis 1885 bei Ferdinand Keller in Karlsruhe, gefolgt von einem kurzen Besuch der Pariser Académie Julian 1890. Heyser war Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft und der um 1910 in Dresden entstandenen Künstlergruppe Grün-Weiß.
Neben Porträts bekannter Persönlichkeiten schuf Heyser aber auch genrehafte Szenen, die Dichtungen zum Inhalt haben, wie hier eine Darstellung der Ophelia nach William Shakespeares Drama "Hamlet".
Die wohl bekannteste Umsetzung des Sujets von 1852, die auch die Komposition Heysers sichtbar beeinflusst hat, stammt von dem englischen Präraffaeliten John Everett Millais. Der Tod der Ophelia war aber auch für andere Künstler des 19. Jahrhunderts ein interessantes Motiv, welches sie den Moment des langsamen Übergangs vom Leben zum Tod nicht nur lyrisch-schwermütig, sondern auch erotisch interpretieren ließ. Bei Heysers Gemälde, das wohl um 1900 datiert werden kann, findet sich eine Interpretation der Inszenierung, die von einer tonigen Farbskala dominiert wird, aus der die Gestalt der Ophelia - in symbolhaftes Weiß gehüllt und umgeben von weißen Seerosen - kontrastreich betont wird.
Das Gemälde stammt laut Angaben des Erwerbers in den 1930er Jahren aus einer Trilogie, möglicherweise bildete es den Mittelteil einer mondänen Salonausstattung.