Joseph Stieler - Adelgunde Prinzessin von Bayern als Braut. 1842

Auktion 929, Kat.-Nr. 65

SONDERAUKTION KUNST IM EXIL

am 15. März 2021

Joseph Stieler

Adelgunde Prinzessin von Bayern als Braut. 1842

Schätzpreis:
€ 50.000 bis € 70.000

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 111.125 (inkl. 27 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Joseph Stieler

1781 Mainz - 1858 München

 

Adelgunde Prinzessin von Bayern als Braut. 1842

 

 

(1823 Würzburg - 1914 München). Hüftbild frontal, den Kopf nach links gewandt. Vor Vorhangdraperie. Öl auf Lwd. 72,5 x 58,5 cm. Doubliert. Rest. Rahmen.

 

Adelgunde Auguste Charlotte Prinzessin von Bayern war das sechste Kind König Ludwigs I. von Bayern und seiner Gemahlin Therese, geb. Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen. 1842 wurde sie mit dem Erbprinzen Franz von Modena verheiratet, sie war damit eine Tante von Königin Marie Therese von Bayern, der Gemahlin König Ludwigs III. von Bayern.

 

Prinzessin Adelgunde ("Duni") wurde religiös-katholisch erzogen. Im heiratsfähigen Alter angekommen, gab es Ehekandidaten aus Frankreich, Coburg und Nassau. Die Entscheidung fiel jedoch zugunsten des Erbprinzen Franz von Modena, Neffe der Witwe des bayerischen Kurfürsten Karl Theodor, Maria Leopoldine. Die Hochzeit im Jahre 1842 war ein glänzendes gesellschaftliches Ereignis.

 

Der Erbprinz folgte seinem Vater 1846 als Franz V. Herzog von Modena nach, musste jedoch bereits 1859 im Zuge der italienischen Einigung seine Herrschaft abgeben. Mit seinem Tod im Jahre 1875 starb die Linie Modena-Este aus.

 

Herzogin Adelgunde lebte abwechselnd im Palais Modena in Wien, in der Münchner Residenz und in Schloss Wildenwart im Chiemgau. 1886 übernahm ihr Bruder Prinz Luitpold die Regentschaft in Bayern. Beide waren unzertrennlich, "Tante Modena" unterstützte ihren Bruder bei familiären und gesellschaftlichen Verpflichtungen, galt als eine der wichtigsten - und gefürchtetsten - Personen der konservativ-kirchlichen Hofpartei und verkörperte den Einfluss des Wiener Hofes in München.

 

Joseph Stieler hatte Prinzessin Adelgunde bereits 1839 porträtiert. Im Ausgaben-Manual Ludwigs I. ist der Auftrag für das vorliegende Porträt für März 1842 belegt, auch im Verkaufsverzeichnis Joseph Stielers ist es nachzuweisen. Im Morgenblatt für gebildete Stände / Kunstblatt, Nr. 28, 7. April 1842 schreibt man: "In dem Atelier des Hofmalers Stieler sind gegenwärtig das Bildniß der Königin von Preußen, so wie dasjenige unserer Prinzessin Adelgunde [...] ausgestellt und gewähren großes Interesse." Und schließlich zeigte man das Porträt als "Bildniß Ihrer k. Hoh. der Prinzessin Adelgunde von Bayern als Braut" auch im Münchener Kunstverein (vgl. Bericht über den Bestand und das Wirken des Kunst-Vereins in München, während des Jahres 1842 (1843), S. 60, Nr. 138).

 

 

 

Gutachten Dr. Ulrike von Hase-Schmundt, Dezember 2020.

 

Provenienz: Nachlass Adelgunde Herzogin von Modena (1914). - Königliches Haus. - 1924 nach Sárvár verbracht.



Titel-Zusatz:
(1823 Würzburg - 1914 München). Hüftbild frontal, den Kopf nach links gewandt. Vor Vorhangdraperie


Technik:
Öl
Träger:
auf Lwd
Maße:
72,5 x 58,5 cm
Zustand:
Doubliert. Rest
Rahmen:
Rahmen
Echtheit:
Gutachten Dr. Ulrike von Hase-Schmundt, Dezember 2020.
Provenienz:
Nachlass Adelgunde Herzogin von Modena (1914). - Königliches Haus. - 1924 nach Sárvár verbracht.
Kommentar:
Adelgunde Auguste Charlotte Prinzessin von Bayern war das sechste Kind König Ludwigs I. von Bayern und seiner Gemahlin Therese, geb. Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen. 1842 wurde sie mit dem Erbprinzen Franz von Modena verheiratet, sie war damit eine Tante von Königin Marie Therese von Bayern, der Gemahlin König Ludwigs III. von Bayern. Prinzessin Adelgunde ("Duni") wurde religiös-katholisch erzogen. Im heiratsfähigen Alter angekommen, gab es Ehekandidaten aus Frankreich, Coburg und Nassau. Die Entscheidung fiel jedoch zugunsten des Erbprinzen Franz von Modena, Neffe der Witwe des bayerischen Kurfürsten Karl Theodor, Maria Leopoldine. Die Hochzeit im Jahre 1842 war ein glänzendes gesellschaftliches Ereignis. Der Erbprinz folgte seinem Vater 1846 als Franz V. Herzog von Modena nach, musste jedoch bereits 1859 im Zuge der italienischen Einigung seine Herrschaft abgeben. Mit seinem Tod im Jahre 1875 starb die Linie Modena-Este aus. Herzogin Adelgunde lebte abwechselnd im Palais Modena in Wien, in der Münchner Residenz und in Schloss Wildenwart im Chiemgau. 1886 übernahm ihr Bruder Prinz Luitpold die Regentschaft in Bayern. Beide waren unzertrennlich, "Tante Modena" unterstützte ihren Bruder bei familiären und gesellschaftlichen Verpflichtungen, galt als eine der wichtigsten - und gefürchtetsten - Personen der konservativ-kirchlichen Hofpartei und verkörperte den Einfluss des Wiener Hofes in München. Joseph Stieler hatte Prinzessin Adelgunde bereits 1839 porträtiert. Im Ausgaben-Manual Ludwigs I. ist der Auftrag für das vorliegende Porträt für März 1842 belegt, auch im Verkaufsverzeichnis Joseph Stielers ist es nachzuweisen. Im Morgenblatt für gebildete Stände / Kunstblatt, Nr. 28, 7. April 1842 schreibt man: "In dem Atelier des Hofmalers Stieler sind gegenwärtig das Bildniß der Königin von Preußen, so wie dasjenige unserer Prinzessin Adelgunde [...] ausgestellt und gewähren großes Interesse." Und schließlich zeigte man das Porträt als "Bildniß Ihrer k. Hoh. der Prinzessin Adelgunde von Bayern als Braut" auch im Münchener Kunstverein (vgl. Bericht über den Bestand und das Wirken des Kunst-Vereins in München, während des Jahres 1842 (1843), S. 60, Nr. 138).