Louis Valtat - Getreidefelder in der Normandie. Um 1922
Auktion 407, Kat.-Nr. 614
WINTERAUKTION
am 7. Dezember 2022 bis 8. Dezember 2022
Louis Valtat
1869 Dieppe - 1952 Choisel
Getreidefelder in der Normandie. Um 1922
Differenzbesteuerung
Folgerechtsabgabe
Louis Valtat
1869 Dieppe - 1952 Choisel
Getreidefelder in der Normandie. Um 1922
Monogrammiert rechts unten "L.V". Etikett mit der Nummer 5908 D. Öl auf Leinwand. 24 x 26 cm. Rahmen (30 x 36 cm).
Der französischer Künstler Louis Valtat wird der Stilrichtung des Fauvismus zugeordnet. Die Fauves ("Raubtiere", "Wilde Bestien") waren eine französische Künstlergruppe rund um Henri Matisse, die in einer kurz aufflammenden Phase in den Jahren zwischen 1905 und 1907 in wechselnder Teilnahme miteinander ausstellten. Merkmale des Fauvismus sind Vereinfachung der Formen, gesteigerte Ausdruckskraft sowie intensive, leuchtende Farben. Auch das Werk Louis Valtats, der bereits mit 17 Jahren zu malen begann, zeichnet sich durch starke Farbintensität aus, typisch ist der Orange-Blau-Kontrast. Der raue Pinselstrich intensiviert die Ausdrucksstärke, in Stillleben wie in Landschaften. Dass das Sujet der Landschaft für Valtat ein wichtiger Träger seiner künstlerischen Gedanken ist, verdeutlicht "Getreidefelder in der Normandie". Es ist ein Versuch, die "Wahrheit" der Landschaft darzustellen. Die Bewegung der Wolkenlandschaft spiegelt sich in wehenden Getreidehalmen wider, und trotz des groben Pinselstriches vermag der Betrachter die einzelnen Getreidehalme zu erkennen. Wie groß Valtats Schaffensspektrum ist, zeigen vorliegendes "Blumenstillleben in der Vase" - das sicher zu den Meisterwerken des Künstlers gezählt werden darf - sowie die berührende, aquarellierte Tuschzeichnung "Mutter Valtat mit Sohn" aus dem Jahr 1911. Am liebsten würde man eine Zeitreise unternehmen, und dem Künstler beim Malen über die Schulter schauen
Das Werk wurde durch das Comité Valtat Association "Les amis de Louis Valtat" im Oktober 2022 geprüft und in das Werkverzeichnis aufgenommen.
Provenienz: Privatbesitz
Vgl. Catalogue Raisonné von Jean Valtat, S. 154