Deutsch-Römer - Baumlandschaft bei Ariccia
Auktion 376, Kat.-Nr. 608
ALTE KUNST
am 5. Juli 2017
Deutsch-Römer
Baumlandschaft bei Ariccia
Differenzbesteuerung
DEUTSCH-RÖMER
Mitte 19. Jh.
Baumlandschaft bei Ariccia
R. u. Ortsbezeichnung "Ariccia". Rücks. auf dem Keilrahmen Sammlungsetikett "Sammlung Georg Schäfer, Schweinfurt", Nr. 3575. Öl auf Lwd. 74 x 108 cm. Rest. Rahmen besch.
Ariccia liegt in den Albaner Bergen an der Via Appia. Das Zentrum der antiken Stadt Ariccia lag oberhalb eines kreisförmigen Tales, dem Krater eines erloschenen Vulkans. Auf die Wiedergabe eines Waldstückes oberhalb des Ariccia-Tales konzentriert sich der Künstler bei vorliegendem Gemälde. Ein Weg führt im Vordergrund in den dicht baumbestandenen Wald. Rechts eröffnet sich ein Ausblick in die hügelige Landschaft, in welche ein See eingebettet ist. Die Kronen der jahrhundertealten Bäume wirken so urtümlich wie majestätisch, im Licht der bereits tieferstehenden Sonne heben sie sich effektvoll vom zarten Blau des Himmels ab. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zog es zahlreiche deutsche und österreichische Künstler nach Italien, das als urwüchsig, unverfälscht und antikisch empfunden wurde. Die Ausstrahlung dieser klassischen italienischen Naturlandschaft, wie wir sie auch hier aus der Gegend um Ariccia sehen, nahm die sogenannten "Deutsch-Römer" auf ihrer Suche der "antiken Landschaft" schlechthin immer wieder gefangen. Vergleichbare Waldlandschaften finden sich beispielsweise im Schaffen Johann Wilhelm Schirmers (1807 Jülich - 1863 Karlsruhe) aus der Zeit um 1840/41 (vgl. dessen Gemälde "Italienische Waldlandschaft", Rheinisches Landesmuseum Bonn, Inv.-Nr. 79.103; dieses abgebildet in: Johann Wilhelm Schirmer in seiner Zeit. Ausst.-Kat. Staatliche Kunsthalle Karlsruhe u. a., 20. April - 14. Juli 2002. Heidelberg 2002, S. 169, Kat.-Nr. 111).
Provenienz: Neumeister, München, Sonderauktion Sammlung Dr. Georg Schäfer, 24./25. Februar 2005, Kat.-Nr. 289.