Georges Desmarées - Herzog Ferdinand Maria Innozenz von Bayern

Auktion 929, Kat.-Nr. 59

SONDERAUKTION KUNST IM EXIL

am 15. März 2021

Georges Desmarées

Herzog Ferdinand Maria Innozenz von Bayern

Schätzpreis:
€ 4.000 bis € 6.000

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 8.255 (inkl. 27 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Georges Desmarées

1697 Gimo (Schweden) - 1776 München, Werkstatt

 

Herzog Ferdinand Maria Innozenz von Bayern

 

 

(1699 Brüssel - 1738 München). Halbfigur nach links, in rotem Rock und im Kürass. Mit dem Orden vom Goldenen Vlies und Band und Insignien des Hausritterordens vom Hl. Georg. Öl auf Lwd. 118,5 x 82,5 cm. Doubliert. Rest. Rahmen.

 

Auf dem Keilrahmen Klebeetikett Fideikommiss Herzog Clemens Franz de Paula von Bayern (Sohn des Dargestellten) mit Nummerierung 98 und Inventaretikett "Königl. Bayer. Staats-Gemälde-Sammlung 1855" mit Inventarnummer 3961.

 

Ferdinand Maria Innozenz war ein Sohn Kurfürst Max Emanuels von Bayern und seiner zweiten Gemahlin Therese Kunigunde. Einen Teil seiner Kindheit verbrachte er fern der Heimat und getrennt von seinen Eltern ab 1706 in Klagenfurt, wo er unter kaiserlicher Aufsicht erzogen wurde. 1715 erfolgte das Wiedersehen mit den Eltern und der Familie, 1717 nahm er zusammen mit seinem Bruder, dem Kurprinzen Karl Albrecht, an der Belagerung und Eroberung Belgrads durch Prinz Eugen von Savoyen teil. Ferdinand Maria Innozenz galt als befähigter und tapferer Soldat und war damit seinem Vater nicht unähnlich. Von den Zeitgenossen wurde behauptet, dass er sich vor seinen Brüdern am besten zum Militärdienst eignete. In der kaiserlichen Armee stieg Ferdinand Maria Innozenz bis zum Feldmarschall auf.

 

Die Eheschließung mit Maria Anna Karoline von Pfalz-Neuburg sollte sich für seinen zweitgeborenen Sohn Clemens Franz von Paula und das Haus Wittelsbach grundsätzlich als sehr wichtig erweisen: Der von deren Großvater, dem 1689 verstorbenen letzten Herzog von Sachsen-Lauenburg, ererbte große böhmische Grundbesitz ging 1751 an Clemens Franz de Paula über, der daraus das Clementinische Fideikommiss (Clementinum) gründete - eine unveräußerliche Vermögensmasse, die stets dem zweitgeborenen Prinzen des regierenden Kurfürsten oder Königs einen standesgemäßen Lebensunterhalt sicherte. Erst 1930 wurde dieses nach dem Tod des Prinzen Leopold von Bayern aufgelöst und unter den Prinzen des Hauses Wittelsbach verteilt.

 

Joseph Anton Zimmermann (1705 - 1797) schuf nach 1738 einen Kupferstich nach einem Porträt des bayerischen Hofmalers Goerges Desmarées, das Herzog Ferdinand Maria Innozenz in sehr vergleichbarer Weise, auch bezüglich des Hintergrundes, jedoch etwas variierend zeigt. Vgl. Porträtsammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien (PORT_00050784_01 POR MAG).

 

Provenienz: Clementinum. - Königlich Bayerische Staats-Gemälde-Sammlung (Inventar 1855). - Aus dem Clementinum an die Familie abgegeben. - 1935 nach Sárvár verbracht.



Titel-Zusatz:
(1699 Brüssel - 1738 München). Halbfigur nach links, in rotem Rock und im Kürass. Mit dem Orden vom Goldenen Vlies und Band und Insignien des Hausritterordens vom Hl. Georg


Technik:
Öl
Träger:
auf Lwd
Maße:
118,5 x 82,5 cm
Zustand:
Doubliert. Rest
Rahmen:
Rahmen
Provenienz:
Clementinum. - Königlich Bayerische Staats-Gemälde-Sammlung (Inventar 1855). - Aus dem Clementinum an die Familie abgegeben. - 1935 nach Sárvár verbracht.
Kommentar:
Ferdinand Maria Innozenz war ein Sohn Kurfürst Max Emanuels von Bayern und seiner zweiten Gemahlin Therese Kunigunde. Einen Teil seiner Kindheit verbrachte er fern der Heimat und getrennt von seinen Eltern ab 1706 in Klagenfurt, wo er unter kaiserlicher Aufsicht erzogen wurde. 1715 erfolgte das Wiedersehen mit den Eltern und der Familie, 1717 nahm er zusammen mit seinem Bruder, dem Kurprinzen Karl Albrecht, an der Belagerung und Eroberung Belgrads durch Prinz Eugen von Savoyen teil. Ferdinand Maria Innozenz galt als befähigter und tapferer Soldat und war damit seinem Vater nicht unähnlich. Von den Zeitgenossen wurde behauptet, dass er sich vor seinen Brüdern am besten zum Militärdienst eignete. In der kaiserlichen Armee stieg Ferdinand Maria Innozenz bis zum Feldmarschall auf. Die Eheschließung mit Maria Anna Karoline von Pfalz-Neuburg sollte sich für seinen zweitgeborenen Sohn Clemens Franz von Paula und das Haus Wittelsbach grundsätzlich als sehr wichtig erweisen: Der von deren Großvater, dem 1689 verstorbenen letzten Herzog von Sachsen-Lauenburg, ererbte große böhmische Grundbesitz ging 1751 an Clemens Franz de Paula über, der daraus das Clementinische Fideikommiss (Clementinum) gründete - eine unveräußerliche Vermögensmasse, die stets dem zweitgeborenen Prinzen des regierenden Kurfürsten oder Königs einen standesgemäßen Lebensunterhalt sicherte. Erst 1930 wurde dieses nach dem Tod des Prinzen Leopold von Bayern aufgelöst und unter den Prinzen des Hauses Wittelsbach verteilt. Joseph Anton Zimmermann (1705 - 1797) schuf nach 1738 einen Kupferstich nach einem Porträt des bayerischen Hofmalers Goerges Desmarées, das Herzog Ferdinand Maria Innozenz in sehr vergleichbarer Weise, auch bezüglich des Hintergrundes, jedoch etwas variierend zeigt. Vgl. Porträtsammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien (PORT_00050784_01 POR MAG).