Antonio Carnicero - Bildnis eines Knaben mit Kanarienvogel

Auktion 400, Kat.-Nr. 574

FRüHJAHRSAUKTION

am 14. April 2021

Antonio Carnicero

Bildnis eines Knaben mit Kanarienvogel

Schätzpreis:
€ 10.000 bis € 15.000

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 44.450 (inkl. 27 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Antonio Carnicero

1748 Salamanca - 1814 Madrid, zugeschrieben

 

Bildnis eines Knaben mit Kanarienvogel

 

 

(Francisco de Paula Antonio de Borbón, Duque de Cádiz ?). Ganzfigur leicht nach links. Auf der rechten Hand ein gezähmtes Vögelchen haltend. Öl auf Lwd. 115 x 77,5 cm. Doubliert. Rest. Rahmen min. besch.

 

Möglicherweise handelt es sich bei dem dargestellten Knaben um den spanischen Infanten Francisco de Paula (1794 Madrid - 1865 ebenda). Ein Vergleich mit Francisco Goyas Porträt des Infanten auf dem Familienbildnis König Karls IV. von Spanien und der dieses vorbereitenden Studie (beide im Prado, Madrid) aus dem Jahr 1800 lässt deutliche physiognomische Übereinstimmungen erkennen.

 

In der Madrider Ausstellung 1925 (s. u.) werden als Leihgeber angegeben: "Sres. De Mora (D[on]. Gonzalo". Hierbei könnte es sich um Gonzalo e Mora y Riera (1836-1930) und/oder seinen Sohn Gonzalo de Mora y Fernández del Olmo, Marqués de Casa Riera (1887-1957) gehandelt haben. Geht man in der Geschichte dieser bedeutenden Familie weiter in die Vergangenheit zurück, stößt man auf den ersten Marqués de Casa Riera, Tomás Felipe Riera y Rosés (1790-1881). Dieser stand als Schatzmeister in Diensten des o. g. Infanten Francisco de Paula.

 

Während das vorliegende Gemälde in der genannten Ausstellung nur vage mit dem Künstler Antonio Carnicero in Verbindung gebracht wird, ist es auf einer Fotografie des Gemäldes in der Fototeca des Patrimonio Histórico als Werk dieses Künstlers erfasst (Inv.-Nr. 08569_B). Ein Vergleich des vorliegenden Gemäldes mit Carniceros Porträt "Un infante con tambor y pandereta" (Prado, Madrid, Inv.-Nr. P04719) unterstützt diese Zuschreibung ergänzend.

 

Antonio Carnicero studierte an der königlichen Akademie in Madrid, schloss 1769 sein Studium mit Auszeichnung ab. Es folgte im Rahmen eines Stipendiums ein zweijähriger Aufenthalt in Rom. Carnicero war vorwiegend als Porträtist tätig. Stilistisch anfangs an den Werken des Anton Raphael Mengs orientiert, nimmt Carnicero später vor allem hinsichtlich des Kolorits deutliche Anleihen am Werk Francisco Goyas. 1797 wurde er Hofmaler des spanischen Königs, später Zeichenlehrer des Prinzen Fernando von Asturien und der Infanten.

 

Literatur: Ausst.-Kat. Exposición de retratos de niño en España. Catálogo general ilustrado. Madrid, Sociedad Española de Amigos del Arte, Mai - Juni 1925, Tafel XXXIII (als "Carnicero [?]").

 

 

Provenienz: Laut Angaben des Vorbesitzers aus spanischem Adelbesitz erworben.



Titel-Zusatz:
(Francisco de Paula Antonio de Borbón, Duque de Cádiz ?). Ganzfigur leicht nach links. Auf der rechten Hand ein gezähmtes Vögelchen haltend


Technik:
Öl
Träger:
auf Lwd
Maße:
115 x 77,5 cm
Zustand:
Doubliert. Rest
Rahmen:
Rahmen min. besch
Provenienz:
Laut Angaben des Vorbesitzers aus spanischem Adelbesitz erworben.
Kommentar:
Möglicherweise handelt es sich bei dem dargestellten Knaben um den spanischen Infanten Francisco de Paula (1794 Madrid - 1865 ebenda). Ein Vergleich mit Francisco Goyas Porträt des Infanten auf dem Familienbildnis König Karls IV. von Spanien und der dieses vorbereitenden Studie (beide im Prado, Madrid) aus dem Jahr 1800 lässt deutliche physiognomische Übereinstimmungen erkennen. In der Madrider Ausstellung 1925 (s. u.) werden als Leihgeber angegeben: "Sres. De Mora (D[on]. Gonzalo". Hierbei könnte es sich um Gonzalo e Mora y Riera (1836-1930) und/oder seinen Sohn Gonzalo de Mora y Fernández del Olmo, Marqués de Casa Riera (1887-1957) gehandelt haben. Geht man in der Geschichte dieser bedeutenden Familie weiter in die Vergangenheit zurück, stößt man auf den ersten Marqués de Casa Riera, Tomás Felipe Riera y Rosés (1790-1881). Dieser stand als Schatzmeister in Diensten des o. g. Infanten Francisco de Paula. Während das vorliegende Gemälde in der genannten Ausstellung nur vage mit dem Künstler Antonio Carnicero in Verbindung gebracht wird, ist es auf einer Fotografie des Gemäldes in der Fototeca des Patrimonio Histórico als Werk dieses Künstlers erfasst (Inv.-Nr. 08569_B). Ein Vergleich des vorliegenden Gemäldes mit Carniceros Porträt "Un infante con tambor y pandereta" (Prado, Madrid, Inv.-Nr. P04719) unterstützt diese Zuschreibung ergänzend. Antonio Carnicero studierte an der königlichen Akademie in Madrid, schloss 1769 sein Studium mit Auszeichnung ab. Es folgte im Rahmen eines Stipendiums ein zweijähriger Aufenthalt in Rom. Carnicero war vorwiegend als Porträtist tätig. Stilistisch anfangs an den Werken des Anton Raphael Mengs orientiert, nimmt Carnicero später vor allem hinsichtlich des Kolorits deutliche Anleihen am Werk Francisco Goyas. 1797 wurde er Hofmaler des spanischen Königs, später Zeichenlehrer des Prinzen Fernando von Asturien und der Infanten. Literatur: Ausst.-Kat. Exposición de retratos de niño en España. Catálogo general ilustrado. Madrid, Sociedad Española de Amigos del Arte, Mai - Juni 1925, Tafel XXXIII (als "Carnicero [?]").