Giosuè Sala gen. Il Saletta - Gem. Sala GiosuèRaub des Ganymed
Auktion 357, Kat.-Nr. 556
AUKTION A 357 IN MüNCHEN, BARER STR. 37, AM
am 26. September 2012
Giosuè Sala gen. Il Saletta
Gem. Sala GiosuèRaub des Ganymed
Differenzbesteuerung
Sala gen. Il Saletta, Giosuè1784 tätig vorwiegend in Mailand - 1803Der Raub des Ganymed(vgl. u. a. Ovid, Metamorphosen X, 152-161). Zeus entführt den von ihm geliebten Jüngling, Sohn des dardanischen Königs Tros, in Gestalt des Adlers. Hirten verfolgen erschrocken das Geschehen. Im Hintergrund das Ida-Gebirge. L. u. (auf dem Stein) signiert und 1801 datiert. Öl auf Lwd. 158,5 x 112 cm. Doubliert. Rest. - Rahmen min. besch.Sowohl zu Leben wie auch Werk des Giosuè Sala ist nur wenig überliefert. Der Künstler, der sich in der Signatur des Gemäldes deutlich als "Mediolanensis" - als Mailänder Künstler - bezeichnet, scheint ausschließlich in der Lombardei tätig gewesen zu sein. Wenige Altargemälde, Bildnisse und mythologische Szenen sind bekannt.Das vorliegende Gemälde spiegelt deutlich die künstlerischen Einflüsse im Mailand der Zeit um 1800 wieder: Sowohl in der klassischen Komposition wie auch der Figurengestaltung lässt sich einerseits das bereits im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts einsetzende Interesse für die Kunst des italienischen 16. Jahrhunderts erkennen. Andererseits zeugt die zarte Farbigkeit noch vom Einfluss der Malerei des späten Rokoko. Sala gelingt es in erstaunlicher Weise, trotz unverkennbarer Reminiszenzen an vorhergehende Kunststile, ein homogenes, eigenständiges und in seiner Zeit "modernes" Kunstwerk zu schaffen.Fast scheint es, dass Giosuè Sala mit diesem 1801 entstandenen Gemälde das letzte Gemälde Joseph Anton Kochs (1768-1839), die "Landschaft mit Raub des Ganymed" (1838; Niedersächsisches Landesmuseum, Hannover) in kompositioneller Hinsicht vorwegnimmt.
