Joseph Fischer - Selbstbildnis. 1794
Auktion 406, Kat.-Nr. 540
HERBSTAUKTION 28. UND 29. SEPTEMBER
am 28. September 2022
Joseph Fischer
Selbstbildnis. 1794
Differenzbesteuerung
Joseph Fischer
1769 Wien - 1822 ebenda
Selbstbildnis. 1794
Hüftbild im Oval nach links, den Kopf nach rechts gewandt. Aquatintaradierung in Sepia auf Velin. 21,1 x 15,5 cm. In den Ecken durchschlagende Montierungsflecken. Min. fleckig.
Andresen (Handbuch) I, S. 498 Nr. 5.
Der Wiener Maler, Kupferstecher und Lithograph Joseph Fischer erhielt 1793, im Alter von erst 24 Jahren, den Titel eines Kammerhof-Kupferstechers. Die im darauffolgenden Jahr entstandene Radierung kann als Reflex des Künstlers auf diese Ernennung verstanden werden.
Joseph Fischer begann seine Ausbildung 1784 an der Wiener Akadamie, besuchte die Kupferstecherschule des Jakob Schmutzer. Mit einem von diesem vermittelten Stipendium wurde er zum Reproduktionsstecher ausgebildet. Als Kupferstecher ist Fischer in verschiedenen Genres, vor allem in der Kunst der Landschaftsvedute, ausgesprochen erfolgreich, seine in Paris entstandenen Lithographien gehören in der österreichischen Kunst zu den Pionierleistungen. Auch sein technisches Wissen wird geschätzt, so wird er von Jakob Schmutzer und Johann Adam Bartsch gebeten, ein Gutachten über eine Grundiermaschine für Schabkunst zu verfassen.
Sein Aufenthalt in Paris (ab 1802) prägt ihn künstlerisch stark. In Paris lernt Fischer auch Fürst Nikolaus II. Esterházy kennen, der ihn als seinen Kunstagenten engagiert. Mit dem Fürsten geht er auch für kurze Zeit nach London, danach nach Eisenstadt. Er übernimmt (mit kurzer Unterbrechung) die Leitung der fürstlichen Sammlungen nicht nur in Eisenstadt, sondern auch in Wien. Der von Joseph Fischer von der fürstlichen Gemäldesammlung erstellte Katalog gilt als der erste gedruckte Katalog einer Wiener Privatsammlung.
Provenienz: Aus dem Nachlass des Stuttgarter Kunsthändlers und Sammlers Wolfgang Trauwitz (1927-1970).