Georg Schrimpf - Landschaft zwischen Starnberger See und Ammersee. 1931

Auktion 62, Kat.-Nr. 530

KLASSISCHE MODERNE, POST WAR & CONTEMPORARY ART

am 8. Dezember 2017

Georg Schrimpf

Landschaft zwischen Starnberger See und Ammersee. 1931

Schätzpreis:
€ 20.000 bis € 25.000

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Ergebnis:
€ 19.050 (inkl. 27 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Schrimpf, Georg1889 München - 1938 BerlinLandschaft zwischen Starnberger See und Ammersee. 1931Öl auf Leinwand, vom Künstler auf Hartfaserplatte aufgezogen53 x 82 cmRechts unten signiert und datiert. Rahmen.Werkverzeichnis: Hofmann/Praeger 1931/8Provenienz: Hedwig Marschall (geb. Uhden), Hochzeitsgeschenk an die Vorbesitzerin im Jahr 1952, seither in Familienbesitz. Privatsammlung SüddeutschlandLiteratur: Storch, Wolfgang. Georg Schrimpf und Maria Uhden. Leben und Werk. Mit einem Werkverzeichnis von Karl-Ludwig Hofmann und Christmut Praeger. Berlin 1985, Farbabb. S. 172 u. S. 225.Erste Erfolge stellen sich für Georg Schrimpf in Berlin unter der Ägide von Herwarth Walden ein, der die Galerie "Der Sturm" ins Leben rief, in der die gesamte internationale künstlerische Avantgarde ausstellte. Verheiratet mit der Künstlerin Maria Uhden, gelangte Schrimpf 1918 nach München, wo er an der Gewerbeschule von 1926 bis 1932 unterrichtete. Uhden verstarb noch im Herbst des Jahres 1918 an den Folgen der Geburt ihres Sohnes und der Maler verheiratete sich 1921 mit deren Schwester Hedwig Marschall.Georg Schrimpf zählt zu den Wegbereitern der Neuen Sachlichkeit. Sein Oeuvre hebt sich durch seinen individuellen Stil und Ausdruck deutlich von anderen Vertretern dieser Stilrichtung ab. Die distanzierte Sicht, die seinen Figurenbildern innewohnt, überträgt Schrimpf auch auf seine Landschaften. Das vorliegende Gemälde, das einen Blick auf eine weite, von Bäumen und Sträuchern unterbrochene Wiesenlandschaft im Vorfrühling wiedergibt, wird dominiert von isolierten Elementen, die neben den hintereinander geschichteten Flächenebenen räumliche Tiefe erzeugen. Während bis 1915 in Schrimpfs Werk das Figurenbild eine beherrschende Rolle einnimmt, kommen mit seinem Aufenthalt in München zunehmend reine Landschaftsmotive zum Tragen, die - menschenleer - einen ebenso großen Symbolgehalt aufweisen. Für den überzeugten Kommunisten und erbitterten Gegner des Nazi-Regimes werden sie zum Sinnbild seiner persönlichen Entfremdung. Doch war an ein Exil nicht zu denken "möglicherweise hing er zu sehr mit der ihm tief vertrauten bayerischen Landschaft zusammen und konnte sich gar nicht vorstellen, daß es anderswo auch Anregungen und Motive für ihn gab" (Oskar Maria Graf, Ein barockes Malerporträt, in: op. cit., S. 205). Dennoch übersiedelte der Maler im Oktober 1933 zum Antritt seiner Lehrtätigkeit an der Staatlichen Schule für Kunsterziehung nach Berlin, bleibt aber auch in dieser Zeit bis zu seinem Tode 1938 der bayerischen Landschaft als Motiv weiterhin treu.



Signatur-Bez-Vorne:
Rechts unten signiert und datiert
Technik:
Öl
Technik-Träger:
Leinwand, vom Künstler auf Hartfaserplatte aufgezogen
Maße:
53 x 82 cm
Rahmen:
Rahmen
Werkverzeichnis:
Hofmann/Praeger 1931/8
Provenienz:
Hedwig Marschall (geb. Uhden), Hochzeitsgeschenk an die Vorbesitzerin im Jahr 1952, seither in Familienbesitz. Privatsammlung Süddeutschland
Literatur:
Storch, Wolfgang. Georg Schrimpf und Maria Uhden. Leben und Werk. Mit einem Werkverzeichnis von Karl-Ludwig Hofmann und Christmut Praeger. Berlin 1985, Farbabb. S. 172 u. S. 225