Max Slevogt - Mutter mit Kind (Walter Schulze). 1891

Auktion 65, Kat.-Nr. 5

MODERNE, POST WAR & CONTEMPORARY ART  

am 7. Juni 2019

Max Slevogt

Mutter mit Kind (Walter Schulze). 1891

Schätzpreis:
€ 15.000 bis € 20.000

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 19.050 (inkl. 27 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Slevogt, Max

1868 Landshut - 1932 Neukastel

 

Mutter mit Kind (Walter Schulze). 1891

 

Öl auf Leinwand

68 x 50 cm

 

Rechts oben signiert und datiert. Rahmen.

 

Werkverzeichnis: Imiela S. 350, Anm. 5

 

Echtheitsbestätigung: Wir danken Herrn Bernhard Geil, für die mündliche Bestätigung der Authentizität und für die wissenschaftliche Unterstützung.

 

Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

 

Literatur: Kunst und Künstler XVII, 1919, S. 7.

 

Ausstellung: Freie Secession/ Paul Cassirer Berlin 1918

 

Max Slevogt gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Impressionismus. In den 1890er Jahren stellt er in der Münchner Secession aus und seine Zeichnungen werden in den Zeitschriften "Jugend" und "Simplizissimus" publiziert. Der künstlerische Durchbruch gelingt ihm allerdings erst um die Jahrhundertwende, nach seiner Übersiedlung nach Berlin 1901. Mit der Unterstützung von Bruno und Paul Cassirer erlangt er als Porträtmaler Bekanntheit. Als umgänglicher und geselliger Mensch fällt es Slevogt leicht, neue Kontakte zu knüpfen und diese zu pflegen. Im Zuge dieser Unternehmungen ist vermutlich auch die vorliegende Arbeit "Mutter mit Kind", welches Mutter und Sohn zeigt, entstanden. Slevogt verleiht dem hier abgebildeten Portrait aus dem Jahre 1891 eine besondere Lebendigkeit. Erreicht wird diese einerseits durch den lockeren Strich und die verschiedenen Farbabstufungen, die das lebendige Inkarnat bilden, welches sich eindrucksvoll vom sonst eher dunkel gehaltenen Bild abhebt. Andererseits wirken die abgebildeten Personen keineswegs steif. So zeigt er eine leicht in sich gesackte Mutter, erschöpft vom Tagwerk, wie sie ihren müden Sohn hält, der sich bereits ungeduldig über ihren Schoß beugt. Fast hat man das Gefühl, ein Lächeln in den wissenden Augen und um den strengen Mund der Mutter ausmachen zu können. Mit Leichtigkeit fängt Slevogt die charakteristischen physiognomischen Merkmale von Mutter und Sohn ein: das vom Leben gezeichnete Gesicht der Mutter mit der hohen Stirn und den streng zurückgebundenen Haaren, den wachen Augen, der markanten Nasen- und Kinnpartie sowie andererseits die stark abstehenden Ohren des Sohnes, die dicken Lippen und die leicht geschlossenen Augen. Das Bild ist von einem bräunlichen Atelierton geprägt, der typisch für Slevogts Atelierjahre in München ist. Erst gegen Ende der 1890er Jahre wird dieser einer impressionistischen Farbenvielfalt weichen. Die detailgenaue Wiedergabe spricht dafür, dass es sich bei dem abgebildeten Kind um Walter Schulze (1884-1959) und seine Mutter, Marie Schulze geb. Ziehl (gest.1916) handelt. Walter Schulze wurde 1930 von Paul von Hindenburg zum Konsul des Deutschen Reichs in Santiago de los Caballeros (Dominikanische Republik) ernannt. Dort sollte er das Interesse des Deutschen Reichs vertreten, sowie anderen befreundeten Staaten Rat und Beistand gewähren.



Signatur-Bez-Vorne:
Rechts oben signiert und datiert
Technik:
Öl
Träger:
auf Leinwand
Maße:
68 x 50 cm
Rahmen:
Rahmen
Werkverzeichnis:
Imiela S. 350, Anm. 5
Echtheit:
Wir danken Herrn Bernhard Geil, für die mündliche Bestätigung der Authentizität und für die wissenschaftliche Unterstützung.
Provenienz:
Privatbesitz Süddeutschland
Literatur:
Kunst und Künstler XVII, 1919, S. 7
Ausstellung:
Freie Secession/ Paul Cassirer Berlin 1918