Pompeo Girolamo Batoni, Nachfolge nach 1778 - Kurfürst Carl Theodor von Pfalz-Bayern

Auktion 407, Kat.-Nr. 468

WINTERAUKTION

am 7. Dezember 2022 bis 8. Dezember 2022

Pompeo Girolamo Batoni, Nachfolge nach 1778

1708 Lucca - 1787 Rom


Kurfürst Carl Theodor von Pfalz-Bayern

Schätzpreis:
€ 4.000 bis € 6.000

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 14.300 (inkl. 30 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Pompeo Girolamo Batoni, Nachfolge nach 1778

1708 Lucca - 1787 Rom

Kurfürst Carl Theodor von Pfalz-Bayern


Hüftbild nach links. Im Kurhermelin, auf einem kleinen Tisch der Kurhut. Öl auf Lwd. 74 x 59 cm. Doubliert. Rest. Rahmen besch. (86 x 72 cm).


Kurfürst Carl Theodor (1724 Schloss Drogenbusch bei Brüssel - 1799 München) folgte 1743 seinem Vetter als Kurfürst von der Pfalz nach. 1777, nach dem Erlöschen der altbayerischen Linie des Hauses Wittelsbach wurde er auch Kurfürst von Bayern. Da Carl Theodor keine erbberechtigten Nachkommen hinterließ, fiel Bayern mit seinem Tode an den Herzog von Pfalz-Zweibrücken, dem späteren König Maximilian Joseph I. von Bayern.

1774 reiste Kurfürst Carl Theodor nach Rom, unter anderem, um dort den gefragten Porträtmaler Pompeo Batoni aufzusuchen. Der Künstler schuf daraufhin zwei Porträts. Das vorliegende Gemälde ist eine variierende Teilwiederholung nach Batonis ganzfigurigem Porträt des Kurfürsten aus dem Jahre 1775 (Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Inv.-Nr. 181). Carl Theodor war mit Batonis Gemälden sehr zufrieden. Das große, bereits erwähnte, ganzfigurige Gemälde wurde als verbindliche Vorlage für zahlreiche, als Staatsbildnisse gedachte Kopien bestimmt.

Im Laufe der Entstehung der wiederholenden Porträts wurde der Ordensschmuck bisweilen variiert. Bei vorliegendem Porträt trägt der Kurfürst sogar vier Ordensketten: jene des Ordens vom Goldenen Vlies (der ihm 1778 verliehen wurde), des Haus-Ritter-Ordens vom Hl. Georg, des Hausritter-Ordens vom Hl. Hubertus und des Ordens vom Pfälzer Löwen (den Karl Theodor selbst 1765 gestiftet hatte).

Vgl. Nimmergut, Jörg / Wernitz,Franz, Orden als zeitlose Symbole der Macht. Die Herrscherbildnisse des Kurfürsten Carl Theodor von 1742-1799, in: Orden und Ehrenzeichen, 20. Jg., Nr. 115 (Juni 2018), S. 122-139, besonders S. 112, Abb. 1: das vorliegende Gemälde.



Datierung:
nach 1778


Titel-Zusatz:
Hüftbild nach links. Im Kurhermelin, auf einem kleinen Tisch der Kurhut


Technik:
Öl
Träger:
auf Lwd
Maße:
74 x 59 cm
Zustand:
Doubliert. Rest
Rahmen:
Rahmen besch. (86 x 72 cm)
Kommentar:
Kurfürst Carl Theodor (1724 Schloss Drogenbusch bei Brüssel - 1799 München) folgte 1743 seinem Vetter als Kurfürst von der Pfalz nach. 1777, nach dem Erlöschen der altbayerischen Linie des Hauses Wittelsbach wurde er auch Kurfürst von Bayern. Da Carl Theodor keine erbberechtigten Nachkommen hinterließ, fiel Bayern mit seinem Tode an den Herzog von Pfalz-Zweibrücken, dem späteren König Maximilian Joseph I. von Bayern. 1774 reiste Kurfürst Carl Theodor nach Rom, unter anderem, um dort den gefragten Porträtmaler Pompeo Batoni aufzusuchen. Der Künstler schuf daraufhin zwei Porträts. Das vorliegende Gemälde ist eine variierende Teilwiederholung nach Batonis ganzfigurigem Porträt des Kurfürsten aus dem Jahre 1775 (Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Inv.-Nr. 181). Carl Theodor war mit Batonis Gemälden sehr zufrieden. Das große, bereits erwähnte, ganzfigurige Gemälde wurde als verbindliche Vorlage für zahlreiche, als Staatsbildnisse gedachte Kopien bestimmt. Im Laufe der Entstehung der wiederholenden Porträts wurde der Ordensschmuck bisweilen variiert. Bei vorliegendem Porträt trägt der Kurfürst sogar vier Ordensketten: jene des Ordens vom Goldenen Vlies (der ihm 1778 verliehen wurde), des Haus-Ritter-Ordens vom Hl. Georg, des Hausritter-Ordens vom Hl. Hubertus und des Ordens vom Pfälzer Löwen (den Karl Theodor selbst 1765 gestiftet hatte). Vgl. Nimmergut, Jörg / Wernitz,Franz, Orden als zeitlose Symbole der Macht. Die Herrscherbildnisse des Kurfürsten Carl Theodor von 1742-1799, in: Orden und Ehrenzeichen, 20. Jg., Nr. 115 (Juni 2018), S. 122-139, besonders S. 112, Abb. 1: das vorliegende Gemälde.