Heinrich von Zügel - Rast im Wald
Auktion 401, Kat.-Nr. 436
SOMMERAUKTION
am 23. Juni 2021
Heinrich von Zügel
Rast im Wald
Differenzbesteuerung
Heinrich von Zügel
1850 Murrhardt - 1941 München
Rast im Wald
Hirtin mit Herde und Hund. L. u. signiert, Ortsbezeichnung München und (18)83 datiert. Öl auf Holz. 47,5 x 68,5 cm. Einschubleisten. Rest. Rahmen besch.
Das vorliegende Gemälde kann als exemplarisch für den Malstil Heinrich von Zügels in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts gelten. Der "Pleinairismus", also die Freilichtmalerei dieser Zeit, wird vom großen Kenner des Zügelschen Werkes, Eugen Diem, so beschrieben: "Stellt man die Hauptwerke, die in diesen achtziger Jahren geschaffen wurden, vergleichsweise zusammen, so flimmert einem ein Lichtstrom entgegen, der die alltäglichen Vorgänge mit Poesie verzaubert." (Diem, s. u. , S. 19). Die Felle der Schafe sind in höchster Verfeinerung und stofflicher Verdichtung wiedergegeben.
Heinrich von Zügel gilt als der bedeutendste Münchner Tiermaler der Zeit um 1900. Schon früh wurde das Talent des Künstlers, der im Schwäbischen Wald als Sohn eines Schäfereibesitzers geboren wurde, entdeckt und gefördert. Bereits 1864 erhielt er von Prinz Hermann von Sachsen-Weimar ein zweijähriges Stipendium, 1867-69 folgte ein Aufenthalt an der Stuttgarter Kunstgewerbeschule. Als Neunzehnjähriger bezog er, anfangs als Schüler Karl Theodor von Pilotys, die Münchner Kunstakademie. Seit 1871 war Zügel mit seinen Werken auf Ausstellungen vertreten, dem erst 23-Jährigen wurde auf der Wiener Weltausstellung 1873 die Goldene Medaille verliehen. 1876 begannen große Museen, seine Werke anzukaufen, darunter die Berliner Nationalgalerie und die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.
Literatur: Diem, Eugen, Heinrich von Zügel. Leben - Schaffen - Werk. Recklinghausen 1975, WVZ-Nr. 247 (mit Abb.): dort ohne Maßangabe und mit irrtümlicher Angabe von Leinwand als Bildträger.
Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland.