Jacques Villon - Homme lisant. 1926
Auktion 61, Kat.-Nr. 43
KLASSISCHE MODERNE, POST WAR & CONTEMPORARY ART
am 31. Mai 2017
Jacques Villon
Homme lisant. 1926
Differenzbesteuerung
Villon, Jacques
1875 Damville - 1963 Paris
Homme lisant. 1926
Öl auf Leinwand
81 x 65 cm
Rechts unten signiert und datiert "Jacques Villon 26". Verso auf dem Keilrahmen bezeichnet "Village". Rahmen.
Echtheitsbestätigung: Die Authentizität des Gemäldes wurde von Patrick Bonger, Galerie Louis Carré & Cie., Paris, bestätigt. Das Werk wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Gemälde aufgenommen.
Provenienz: Marlborough Fine Art, London. Galerie Makowski, Prichsenstadt. Christies Paris, Art impressioniste et moderne, 1. Dezember 2012, Lot 69 (m. Farbabb.). Privatsammlung Süddeutschland.
Jacques Villon, geboren als Gaston Émile Duchamp, arbeitete ab 1894 unter seinem Pseudonym, zunächst überwiegend als Graphiker und Illustrator. Seine Halbbrüder, der Bildhauer Raymond Duchamp-Villon und der noch berühmtere Marcel Duchamp, Wegbereiter der französischen Dada-Bewegung, adaptierten seinen Künstlernamen. Villon zunächst dem Spätimpressionismus eines Toulouse-Lautrec nahestehend, wandte sich zunehmend ab den 1910er Jahren dem Kubismus und Futurismus zu. Ab 1911 zählte er neben Marcel Duchamp, Albert Gleizes, Francis Picabia und Juan Gris zu den Mitgliedern der Künstlergruppe "Séction dOr", die aus der so genannten "Puteaux-Gruppe" hervorgegangen war und die 1912 das Manifest "Du cubisme" herausbrachte. Auch im vorliegenden Gemälde manifestieren sich die Stilkriterien des Kubismus durch die Auflösung der Form in Farbe und Fläche, die den Bildraum konstituieren. Villon setzt hier kühle blau-grüne Farbnuancen kontrapostisch zu warmen Rottönen, gleichzeitig verbindet er sie durch ihre Mischung und verleiht ihnen durch den Einsatz von Flächen in gebrochenem Weiß lichte Akzente.