Boris Dmitrievich Grigoriev - Étude sur le "Revizor" de Gogol. Um 1937/38
Auktion 63, Kat.-Nr. 4
AFRIKANISCHE KUNST / KLASSISCHE MODERNE, POST WAR & CONTEMPORARY ART
am 8. Juni 2018
Boris Dmitrievich Grigoriev
Étude sur le "Revizor" de Gogol. Um 1937/38
Differenzbesteuerung
Grigoriev, Boris Dmitrievich
1886 Rybinsk - 1939 Cagnes-sur-Mer
Étude sur le "Revizor" de Gogol. Um 1937/38
Gouache mit Deckweiß über Bleistift auf gelblichem Zeichenpapier
50,7 x 38 cm
Links unten mit Bleistift monogrammiert "B G", darunter "N G" (Nicolai Gogol?), rechts unten nummeriert "35 0". Verso in Feder bezeichnet "V. étude sur le Revizor" und mit Bleistift "N 73 Etude sur le Revizor de Gogol". Rahmen.
Mit einer Echtheitsbestätigung der Witwe des Künstlers auf der Rückseite eines Fotos, Cagnes sur Mer 412.1971.
Provenienz: Galerie Werner Kunze, Berlin
Mit dem Schauspiel, "Der Revisor", einer Verwechslungskomödie, die die Korruption im zaristischen Rußland in grotesker Weise darstellt, erlebte Gogol den Höhepunkt seiner schriftstellerischen Karriere. Das Schauspiel wurde 1836 auf ausdrücklichem Geheiß des Zaren aufgeführt.
Nikolaj Gogol ist einer der am häufigsten illustrierte russische Schriftsteller. Vor allem die russische, in Frankreich lebende Avantgarde, nahm gerne die expressiven Charaktere Gogols zum Vorwurf für ihre Bildwerke. Obwohl Gogol selbst eine Fixierung des Textes durch die Bebilderung befürchtete und ablehnte, inspirierten fast ein Jahrhundert später die skurrilen, phantastischen Momente seiner Dichtung auch Marc Chagall zu seiner berühmten Radierfolge "Les âmes mortes" und wie Gregoriev schuf auch er Figurinen zum "Revisor". Die Parallelität erschließt sich wohl dadurch, dass beide russischen Maler ihre Entfernung von der Heimat durch eine verstärkte Beschäftigung mit dem Rußland ihrer Erinnerung kompensierten.