Eduard von Grützner - Mittagsschläfchen
Auktion 373, Kat.-Nr. 378
ALTE KUNST
am 28. September 2016
Eduard von Grützner
Mittagsschläfchen
Differenzbesteuerung
Grützner, Eduard von
1846 Großkarlowitz b. Neisse - 1925 München
Mittagsschläfchen
L. o. signiert und (18)88 datiert. Öl auf Holz. 38,1 x 29,9 cm. Min. rest. Rahmen min. besch.
Neben Carl Spitzweg und Franz von Defregger zählt Eduard von Grützner zu den bedeutendsten Genremalern der Münchener Schule in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt seines Schaffens steht die humorvolle Darstellung des Klosterlebens. Dabei legte Grützner großes Augenmerk auf die detailgenaue Wiedergabe der Texturen. Das Gemälde "Mittagsschläfchen" gehört zu den exemplarischen anekdotischen Werken des Künstlers, denn noch während des Zigarrenrauchens ist der Mönch nach dem Genuss des Weines seelig in seinem Ohrensessel eingeschlummert. Ein gekonnter Pinselduktus charakterisiert sowohl die Physiognomie des Klosterbruders als auch die stillebenartig auf dem Tisch gruppierten Gegenstände.
Literatur: Boetticher, Friedrich von, Malerwerke des Neunzehnten Jahrhunderts, Bd. 1,1. Leipzig 1941 (Reprint), S. 425, Nr. 63. - Ostini, Fritz von, Grützner, in: Künstler-Monographien, Bd. LVIII. Bielefeld/Leipzig 1902, S. 41. - Braungart, Richard, Eduard Grützner. München 1916, S. 27. - Schleinitz, René von, Grützner, Portrayer of Merry Art, in: The German Review, Dez.-Jan.1956-57, S. 24 (mit Abb.).- Bisanz, M. Rudolf, Grützner in der Neuen Welt. Die Gemälde Eduard Grützners im Milwaukee Art Museum, in: Die Kunst (Magazinpress Verlag München), 10.1987, S. 89-100, Abb. Nr. 43. - Balogh, László, Eduard von Grützner 1846-1925. Ein Münchner Genremaler der Gründerzeit. Mainburg 1991, S. 205, WVZ-Nr. 380 (mit Abb.).
Ausstellungen: Münchener Jubiläumsausstellung 1888. - Ausst.-Kat. Art Center Milwaukee. The René von Schleinitz Collection of the Milwaukee Art Center. Major Schools of German Nineteenth-Century Popular Painting, bearbeitet von Rudolf M. Bisanz. Milwaukee 1980, Inv.-Nr. M. 1962.59.
Provenienz: Sammlung René von Schleinitz, Milwaukee Art Museum (bis 1999). - Neumeister, Auktion 305, 29. September 1999, S. 158, Kat.-Nr. 527 (mit Farbabb.). - Aus dem Nachlass eines süddeutschen Sammlers.