Johann Heinrich Tischbein d. Ä. - Der Künstler mit seiner ersten Frau Marie Sophie am Spinett

Auktion 375, Kat.-Nr. 291

ALTE KUNST

am 29. März 2017

Johann Heinrich Tischbein d. Ä.

Der Künstler mit seiner ersten Frau Marie Sophie am Spinett

Schätzpreis:
€ 10.000 bis € 12.000

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 12.700 (inkl. 27 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

TISCHBEIN D. Ä., JOHANN HEINRICH

1722 Haina - 1789 Kassel

 

Der Künstler mit seiner ersten Frau Marie Sophie am Spinett

 

Rücks. in Infrarotlicht sichtbare spätere Bezeichnung "Originalgemälde von Johann Heinrich Tischbein, Direktor und Geh. Rat in Cassel mit seiner ersten Frau 1756". Öl auf Lwd. 50,5 x 40 cm. Randdoublierung. Rest. Rahmen.

 

Bei vorliegendem Gemälde handelt es sich um eine eigenhändige, minimal variierende Wiederholung des bekannten Selbstporträts Tischbeins mit seiner ersten Frau Maria Sophie, geb. Robert (1726-1759), in der Gemäldegalerie Berlin-Dahlem (Inv.-Nr. 1697). Der Künstler, vor der Staffelei stehend, wendet sich seiner ihm erst kurz vor Entstehung des Gemäldes angetrauten Gattin zu, die an einem Oktavspinett sitzt. Bei ihnen eine weiße Katze und ein schwarzes Hündchen, in einem beim Fenster hängenden Käfig ein Gimpel. Es handelt sich bei vorliegendem Gemälde nicht nur um ein "Standesbild des jungen, zu Erfolg gekommenen Hofmalers" (E. Herzog in AK Kassel 1989, s. u.), sondern auch um ein Dokument ehelicher Verbundenheit. Darauf alludieren Katze und Hund im Vordergrund links, aber auch der Dompfaff in seinem Käfig, das als Sinnbild der "süßen Sklaverei der ehelichen Liebe" (ibid.) interpretiert wird. Auf einer weiteren Sinnebene kann das Gemälde aber auch als Allegorie auf die Schwesterkünste Musik und Malerei interpretiert werden. Literatur: Heinz, Marianne / Herzog, Erich (Kat.), Johann Heinrich Tischbein d. Ä. (1722-1789). Ausst.-Kat. Kassel, Neue Galerie, 25. November 1989 - 11. Februar 1990. Kassel 1989, S. 161, Kat.-Nr. 18: das Berliner Gemälde und Erwähnung der vorliegenden Wiederholung. - Flohr, Anna-Charlotte, Johann Heinrich Tischbein d. Ä. (1722-1789) als Porträtmaler. Mit einem kritischen Werkverzeichnis. München 1997 (Diss. phil. Frankfurt a. M. 1996), S. 243, WVZ-Nr. G 167: das Berliner Gemälde und Erwähnung der vorliegenden Wiederholung.

 

Gutachten Dr. Marianne Heinz, Kassel, 11. April 2016.

 

Provenienz: Aus dem Besitz der Nachfahren des Künstlers.



Signatur-Bez-Recto:
Rücks. in Infrarotlicht sichtbare spätere Bezeichnung "Originalgemälde von Johann Heinrich Tischbein, Direktor und Geh. Rat in Cassel mit seiner ersten Frau 1756"
Technik:
Öl
Träger:
auf Lwd
Maße:
50,5 x 40 cm
Zustand:
Randdoublierung. Rest
Rahmen:
Rahmen
Echtheit:
Gutachten Dr. Marianne Heinz, Kassel, 11. April 2016.
Provenienz:
Aus dem Besitz der Nachfahren des Künstlers.
Kommentar:
Bei vorliegendem Gemälde handelt es sich um eine eigenhändige, minimal variierende Wiederholung des bekannten Selbstporträts Tischbeins mit seiner ersten Frau Maria Sophie, geb. Robert (1726-1759), in der Gemäldegalerie Berlin-Dahlem (Inv.-Nr. 1697).