Friedrich Dürck - "Der kleine Republikaner"

Auktion 384, Kat.-Nr. 257

ALTE KUNST UND SONDERAUKTION DER SAMMLUNG MELETTA ART & INTERIEURS

am 3. Juli 2019

Friedrich Dürck

"Der kleine Republikaner"

Schätzpreis:
€ 2.000 bis € 2.500

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 5.080 (inkl. 27 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Dürck, Friedrich

1809 Leipzig - 1884 München

 

"Der kleine Republikaner"

 

 

R. u. signiert und 1848 datiert. Öl auf Lwd. auf Platte. 81 x 95,5 cm. Rest. Rahmen.

 

Ein kleiner Junge, als "Republikaner" gekleidet, instruiert einen aufmerksam Männchen machenden Hund. In dessen Futternapf rechts die Bezeichnung "M. Bar. v. Speck Sternb[...]".

 

Das vorliegende Gemälde befand sich ehemals in der Kollektion des berühmten Kunstsammlers Maximilian Speck von Sternburg (1776 Gröba - 1856 Leipzig). Bereits kurz nach seiner Entstehung wurde es sehr positiv besprochen: "[...] v. F. Dürck ein höchst ergötzliches, geistig frisches und glänzend wahrheitsvolles Genrestück dessen Gegenstand an die Straßenbuben Murillos erinnern könnte [...] Ein zerlumpter Bube aus dem Volke mit prächtig saftigem Antlitz parodirt wider Willen die Volksbewaffnung, indem er einem zottigen Hund Wachedienst und soldatisches Exercitium beibringt. [...] Der Humor ergeht hier im frischesten Thema der Zeit, und beweist in leuchtenden, lebenssprühenden Farben daß die Kunst auch dem Zeitalter politischer Wirren mit Jovialität ideale Momente abgewinnen kann" (Chronik der Gegenwart, s. u.). Maximilian Speck von Sternburg hatte bereits früher Gemälde Friedrich Dürcks erworben. Der gebürtige Leipziger Dürck erhielt Zeichenunterricht bei Hans Veit Schnorr von Carolsfeld in Leipzig, von 1824-1829 war er Schüler an der Münchener Akademie und seines Onkels Joseph Stieler. Wenngleich er vorwiegend als Porträtmaler tätig war, so zeichnen sich auch seine weniger zahlreichen Genregemälde durch ihre künstlerische wie emotionale Qualität aus. Bei vorliegendem Gemälde spielt Friedrich Dürck humorvoll auf die Ereignisse der "Märzrevolution" 1848/49 an: Der alternde Baron Speck von Sternburg - dieser war 1848 bereits 72 Jahre alt - in Gestalt des gelehrigen Hundes, dessen leerer (!) Futternapf den Namen des Barons trägt, lernt aus dem Vortrag des Straßenjungen, der für nichts anderes als die Aufständischen steht, die versuchten, ihre demokratischen Ideen durchzusetzen. Literatur: Guratzsch, Herwig (Hg.), Maximilian Speck von Sternburg - Ein Europäer der Goethezeit als Kunstsammler (= Ausst.Kat. Museum der bildenden Künste, Leipzig, 16. Juli - 13. September 1998 u. a.). Leipzig 1998, S. 463: Erwähnung des vorliegenden Gemäldes als Nr. IV/58 bei der Auflistung der ehemals in der Sammlung befindlichen Gemälde. - Kühne, F. Gustav (Hg.), Zur Chronik der Gegenwart, in: Europa. Chronik der gebildeten Welt. Nr. 8, 1. Halbjahr, 22.2.1849, S. 111: die oben zitierte Besprechung des vorliegenden Werkes (zitiert nach dem genannten Ausstellungskatalog 1998).

 

Provenienz: Ehem. Sammlung Maximilian Speck von Sternburg, Leipzig (bis 1857). - Süddeutsche Privatsammlung.



Signatur-Bez-Vorne:
R. u. signiert und 1848 datiert
Technik:
Öl
Träger:
auf Lwd. auf Platte
Maße:
81 x 95,5 cm
Zustand:
Rest
Rahmen:
Rahmen
Provenienz:
Ehem. Sammlung Maximilian Speck von Sternburg, Leipzig (bis 1857). - Süddeutsche Privatsammlung.
Kommentar:
Das vorliegende Gemälde befand sich ehemals in der Kollektion des berühmten Kunstsammlers Maximilian Speck von Sternburg (1776 Gröba - 1856 Leipzig). Bereits kurz nach seiner Entstehung wurde es sehr positiv besprochen: "[...] v. F. Dürck ein höchst erg