Franz Sigrist - Der junge Tobias heilt seinen Vater mit der Fischgalle
Auktion 369, Kat.-Nr. 246
ALTE KUNST & SCHMUCK
am 23. September 2015
Franz Sigrist
Der junge Tobias heilt seinen Vater mit der Fischgalle
Sigrist, Franz
1727 Altbreisach - 1803 Wien
Der junge Tobias heilt seinen Vater mit der Fischgalle
(Tob. 11, 13-15). Öl auf Lwd. 36 x 44 cm. Doubliert. Rest. Rahmen min. besch.
Nach seiner Ausbildung an der Wiener Akademie, die von starkem Einfluss der Arbeiten Paul Trogers geprägt war, ging Franz Sigrist 1754 für rund ein Jahrzehnt nach Augsburg. 1755 wurde er als Professor der dortigen Francisceischen Akademie genannt und zum bischöflichen Hofmaler ernannt. Zunächst malte er in Augsburg Stichvorlagen zur "Täglichen Erbauung ..." (vgl. Kat.-Nr. 256) und weiteren Publikationen, auch Fassadenmalereien und Fresken sind überliefert. Nach seinem Augsburger Aufenthalt kehrte er nach Wien zurück und wurde vorerst deutlich von den Werken Franz Anton Maulbertschs beeinflusst. Sein weiteres künstlerisches Schaffen spiegelt den grundlegenden Wandel der österreichischen Barockmalerei in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wider. Das barocke "Formengut war zu Formeln erstarrt" (Matsche-von Wicht), die Künstler versuchten, durch modernere, inhaltlich vereinfachte Themen und verminderten Pathos in der Darstellung neue Wege zu beschreiten und so den Ideen des aufkommenden Frühklassizismus zu entsprechen Die vorliegende Ölskizze, das früheste erhaltene Ölgemälde Franz Sigrists, ist der Entwurf zu jenem Gemälde, das der junge Künstler 1753 zum alljährlichen Wettbewerb der Wiener Akademie einreichte. Das Thema wurde von Paul Troger gestellt. Sigrist unterlag in diesem Wettbewerb seinen Konkurrenten Christoph Unterberger und Martin Knoller. Literatur: Matsche-von Wicht, Betka, Franz Sigrist 1727-1803. Ein Maler des 18. Jahrhunderts. Weißenhorn 1977, S. 194, WVZ-Nr. 3 (mit Farbtafel 4): vorliegender Entwurf. - Baum, Elfriede, Katalog des Österreichischen Barockmuseums im Unteren Belvedere in Wien. Bd. 2. Wien/München 1980, S. 654, Kat.-Nr. 464a (mit Abb. S. 653): das von Sigrist zum Wettbewerb eingereichte Gemälde.