Franz Anton Maulbertsch - Lustige Gesellschaft
Auktion 369, Kat.-Nr. 245
ALTE KUNST & SCHMUCK
am 23. September 2015
Franz Anton Maulbertsch
Lustige Gesellschaft
Maulbertsch, Franz Anton
1724 Langenargen / Bodensee - 1796 Wien
Lustige Gesellschaft
Öl auf Lwd. 46,5 x 36,8 cm. Doubliert. Rest. Rahmen min. besch.
Franz Anton Maulbertsch ist der bedeutendste Vertreter der späten österreichischen Barockmalerei. Schon als 15-Jähriger hielt er sich zur Ausbildung in Wien auf, seit 1741 war er Schüler Jacob van Schuppens an der dortigen Akademie. Er selbst wurde 1759 Mitglied der Wiener Akademie. Die Mehrzahl seiner Fresken und Altarbilder sollten in Ungarn und Mähren entstehen, seine Aufträge führten ihn auch nach Dresden und Prag. Zahlreiche ungarische wie auch schwäbische Künstler standen unter dem Einfluss nicht nur der Wiener Akademie, sondern vor allem auch des bedeutenden Vorbildes Maulbertsch.
Das vorliegende Gemälde zeigt einen Künstler, der in jugendlichem Überschwang rigoros mit der österreichischen Genremalerei des 18. Jahrhunderts, repräsentiert vor allem durch die Arbeiten Johann Georg Platzers und Franz Christoph Jannecks, bricht. Klára Garas schreibt begeistert: "Der lustige Kumpan mit dem struppigen Bart, schlauen kleinen Augen, roter Nase und riesigem Barett, der fröhlich zum Trinken ansetzt, gleicht einem halb betrunkenen Vorstadt-Falstaff; die ganze Schank-Szene von Rokoko-Anmut und volkstümlicher Herbe ist von mitreißender Originalität." (Garas, s. u., S. 30).
Literatur: "Meisterwerke aus baden-württembergischem Privatbesitz". Ausst.-Kat. Stuttgart, Staatsgalerie, 9. Oktober 1958 - 10. Januar 1959. Stuttgart 1958, S. 48 f., Kat.-Nr. 114 (mit Abb. 38). - Garas, Klára, Franz Anton Maulbertsch 1724-1796. Graz 1960, S. 200, WVZ-Nr. 43 (mit Abb. 45). Dort um 1753-54 datiert.
Provenienz: Sammlung Walther Hauth, Frankfurt a. M. / Stuttgart. - Privatsammlung Stuttgart. - Leihgabe in der Staatsgalerie Stuttgart. - Süddeutsche Privatsammlung.