Wilhelm Trübner - Mädchen mit roter Draperie
Auktion 388, Kat.-Nr. 235
ALTE KUNST AUKTION
am 15. Juli 2020
Wilhelm Trübner
Mädchen mit roter Draperie
Differenzbesteuerung
noch erhältlich
Trübner, Wilhelm
1851 Heidelberg - 1917 Karlsruhe
Mädchen mit roter Draperie
Brustbild nach links. L. u. signiert. Auf dem Keilrahmen u. a. in blauer Kreide bezeichnet "W. Trübner" (eigenhändig). Öl auf Lwd. 62 x 50,5 cm. Rahmen besch.
Die Dargestellte hat nach Meinung Klaus Rohrandts Ähnlichkeit mit Trübners Malschülerin Ulla Marx. Es handelt sich bei dem vorliegenden Bildnis um ein typisches Porträt aus der reifen Zeit des Künstlers. Der erste Eindruck einer gewissen Starrheit im Ausdruck wird aufgehoben durch die bewusste Betonung von Augen, Mund und Haaren, deren Bedeutung als "erogene Zonen", mithin Sinnbild des Triebhaften, Klaus Rohrandt in seinem Gutachten dezidiert hervorhebt.
Literatur: Beringer, Joseph August, Trübner - Des Meisters Gemälde. Stuttgart / Berlin 1917, S. 347 (mit Abb.): dort 1911 datiert. - Rohrandt, Klaus, Wilhelm Trübner (1851-1917). Kritischer und beschreibender Katalog sämtlicher Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphik. Kiel 1974 (Diss. phil.), WVZ-Nr. G 139.
Ausstellungen: Brakls Moderne Kunsthandlung, München, Ausstellung Wilhem Trübner. München 1910, Nr. 18. - Das Gemälde wurde ferner präsentiert in der Trübner-Ausstellung Karlsruhe 1911 (Nr. 186), auf der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1911 (Nr. 840), auf der Baltischen Kunstausstellung Malmö 1914 (Nr. 2628) und auf der Münchener Kunstausstellung 1917 (Nr. 2468).
Gutachten Dr. Klaus Rohrandt, Bordesholm, 6. Juni 1995 (in Kopie): dort 1907 datiert.
Provenienz: "Nachlass Wilhelm Trübner". Auktion Lepke, Berlin, 4. Juni 1918, Kat.-Nr. 134 (mit Tafel 69): "Junges Mädchen mit dunklem Haar und roter Draperie". - Seit 1992 in baden-württembergischem Privatbesitz.