- Parure mit altägyptischen Skarabäen und Amuletten

Auktion 390, Kat.-Nr. 231

KUNSTHANDWERK UND ANTIQUITäTEN

SCHMUCK

am 2. Dezember 2020

 

Parure mit altägyptischen Skarabäen und Amuletten

Schätzpreis:
€ 9.000 bis € 12.000

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Ergebnis:
€ 27.940 (inkl. 27 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Parure mit altägyptischen Skarabäen und Amuletten

Skarabäen und Amulette: Ägypten, Mittleres Reich, Neues Reich und Spätzeit. Fassung: Frankreich, um 1865

 

Gold 750/-, getestet. Französischer Garantiestempel für Exportgegenstände seit 1879, Juwelierpunze. Hämatit, Gneiss, Steatit, Karneol, Lapislazuli und Fayence. Ein Udjat-Auge als Anhänger fehlt. Die Schmuckstücke sind sehr gut erhalten.

Collier: L. ca. 43 cm. Armband: L. ca. 19 cm. Ohrgehänge: L. ca. 5,8 cm. Ca. 203,7 g.

 

Die Parure besteht aus einem Collier, einem Armband und einem Paar Ohrgehängen. 30 altägyptische Skarabäen und Amulette, darunter Udjat-Augen, Djed-Pfeiler, Bes und zahlreiche Skarabäen mit den Datierungen Mittleres Reich, Neues Reich und Spätzeit wurden von einem Pariser Goldschmied um 1865 meisterhaft gefasst. Die Zusammenstellung der sehr qualitätvollen altägyptischen Einzelstücke ist einzigartig.

Alle Skarabäen und Amulette wurden von Dr. D. Wildung, ehem. Direktor der Staatl. Sammlung Ägyptischer Kunst München hinsichtlich ihres Materials, ihrer Darstellung und ihrer Originalität analysiert.

 

 

Das Interesse an ägyptischer Kunst in Europa wurde durch die ägyptische Expedition Napoleons ab 1798 ausgelöst. Die an dieser Expedition teilnehmenden französischen Wissenschaftler und Künstler veröffentlichten ihre Forschungen und künstlerischen Ergebnisse in der Descriptions de L Égypte. Das Resultat war eine vollständige Beschreibung Ägyptens, seiner Altertümer, aber auch seiner Natur und seines Alltagslebens. Als bedeutendster Fund von Kunstobjekten aus dieser Zeit gilt der Stein von Rosette, der 1799 im Nildelta entdeckt wurde. Dieser ermöglichte die Entzifferung der altägyptischen Hieroglyphen. Diese Forschungen und Entdeckungen lösten in Europa eine wahre Ägyptomanie aus. Daraufhin entstand hier ein großes Interesse an altägyptischen Kulturgütern. Die islamischen Herrscher hingegen zeigten wie auch die Bevölkerung nur wenig Interesse an der Hebung der Kunstschätze und erlaubten deren massenhafte Ausfuhr nach Europa. Bedeutende geschichtliche Ereignisse und Funde während des ganzen 19. Jahrhunderts gaben immer wieder neue Impulse für die Beschäftigung mit der altägyptischen Kultur. Die Eröffnung des Suez-Kanals 1869 war ein solcher Impuls. In dieser Zeit nahmen sich auch Goldschmiede des Themas an. Sie schufen Arbeiten mit von altägyptischen Vorbildern inspirierten Motiven oder es wurden, wie in diesem Fall, originale Amulette und Skarabäen in entsprechende antikisierende Goldfassungen gesetzt.

 

Gutachten von Dr. D. Wildung, ehem. Direktor der Staatl. Sammlung Ägyptischer Kunst München, 09.02.1978.

 

SvP

 



Maße:
Collier: L. ca. 43 cm. Armband: L. ca. 19 cm. Ohrgehänge: L. ca. 5,8 cm cm
Zustand:
Ein Udjat-Auge als Anhänger fehlt. Die Schmuckstücke sind sehr gut erhalten
Echtheit:
Gutachten von Dr. D. Wildung, ehem. Direktor der Staatl. Sammlung Ägyptischer Kunst München, 09.02.1978
Kommentar:
Das Interesse an ägyptischer Kunst in Europa wurde durch die ägyptische Expedition Napoleons ab 1798 ausgelöst. Die an dieser Expedition teilnehmenden französischen Wissenschaftler und Künstler veröffentlichten ihre Forschungen und künstlerischen Ergebnisse in der Descriptions de L Égypte. Das Resultat war eine vollständige Beschreibung Ägyptens, seiner Altertümer, aber auch seiner Natur und seines Alltagslebens. Als bedeutendster Fund von Kunstobjekten aus dieser Zeit gilt der Stein von Rosette, der 1799 im Nildelta entdeckt wurde. Dieser ermöglichte die Entzifferung der altägyptischen Hieroglyphen. Diese Forschungen und Entdeckungen lösten in Europa eine wahre Ägyptomanie aus. Daraufhin entstand hier ein großes Interesse an altägyptischen Kulturgütern. Die islamischen Herrscher hingegen zeigten wie auch die Bevölkerung nur wenig Interesse an der Hebung der Kunstschätze und erlaubten deren massenhafte Ausfuhr nach Europa. Bedeutende geschichtliche Ereignisse und Funde während des ganzen 19. Jahrhunderts gaben immer wieder neue Impulse für die Beschäftigung mit der altägyptischen Kultur. Die Eröffnung des Suez-Kanals 1869 war ein solcher Impuls. In dieser Zeit nahmen sich auch Goldschmiede des Themas an. Sie schufen Arbeiten mit von altägyptischen Vorbildern inspirierten Motiven oder es wurden, wie in diesem Fall, originale Amulette und Skarabäen in entsprechende antikisierende Goldfassungen gesetzt.