Andy Warhol - Flowers. 1970/2011
Auktion 64, Kat.-Nr. 2193
KLASSISCHE MODERNE, POST WAR & CONTEMPORARY ART
am 7. Dezember 2018
Andy Warhol
Flowers. 1970/2011
Regelbesteuerung
Warhol, Andy
1928 Pittsburgh - 1987 New York
Flowers. 1970/2011
Folge von 10 Blatt Farbserigraphien auf leichtem Karton
Jeweils 90 x 90 cm
Jeweils verso mit dem Stempel "Sunday B. Morning fill in your own signature". Nachdrucke der 1970 erschienenen Folge, herausgegeben von Sunday B. Morning 2011.
Werkverzeichnis: Vgl. Feldman/Schellmann 64-73
Echtheitsbestätigung: Mit Echtheitszertifikaten des Herausgebers
"Ich liebe es, das Gleiche immer und immer wieder zu tun." Sein Name ist längst zum Synonym für Pop Art geworden. Zuverlässig erzielen Werke des zweiten größten Künstlergenies des 20. Jahrhunderts neben Pablo Picasso - die Porträts von Marilyn Monroe, die Electric Chairs oder die Campbell`s Suppendosen und Brillo-Boxen zum Beispiel - Rekordpreise. Andy Warhol, auch seine Biographie ist unzählige Male erzählt worden, begann Anfang der fünfziger Jahre als preisgekrönter Werbegrafiker und Schaufensterdekorateur in New York zu arbeiten und begriff schon damals intuitiv das Prinzip der Massenkonsumindustrie: die unendliche Vervielfältigung seiner Güter. In jenen Jahren zeichnete er für Magazine mit Tinte und Tusche oft Engel, Putten, Schmetterlinge oder Katzen und entwickelte dafür die Methode des drop and dripping: Mit einem Löschpapier kopierte er die Motive und übertrug sie auf ein neues Blatt. Der Rest ist Geschichte. Anfang der sechziger Jahre entdeckte Warhol, der die ersten Arbeiten, darunter Superman und Micky Mouse noch per Hand gefertigt und vervielfältigt hatte, den Siebdruck. Nun endlich konnte er die Werbung mit ihren eigenen Mitteln schlagen und Kunst so populär machen, wie dies nie zuvor möglich gewesen war. Er tat es exemplarisch und wegweisend mit seiner 1962 gegründeten Factory, die Atelier, Filmstudio, Party-Ort und Wohnung gleichzeitig war. Warhol eignete sich nicht nur die trivialsten, sondern auch die dramatischsten Bilder seiner Zeit als Werkvorlagen an, so Autounfälle oder Elektrische Stühle. Er experimentierte in allen Medien - filmte, machte Videoarbeiten und produzierte das Debütalbum der Kultband Velvet Underground. Vor allem aber erfand er mit zahllosen Porträts der Reichen und Schönen seiner Epoche den Celebrity-Kult. Nach dem Attentat der Frauenrechtlerin Valerie Solanas 1968 begann er eine weitere Karriere als Glamourfotograf und Buchautor. Seit den siebziger Jahren konzentrierte er sich schließlich darauf, sich selbst auf allen Ebenen zu vermarkten. Mit beispiellosem Erfolg. So konsequent wie Andy Warhol hat kein anderer Pop Art-Künstler den Gedanken der Reproduzierbarkeit von allem und jedem zu Ende gedacht. Alles und jeder, die Kunst wie der Mensch, wird in diesem Machtkreislauf zur Ware, die Kunst und auch der Mensch. Bis heute ist Andy Warhol der große Impulsgeber der zeitgenössischen Kunst.