Johann Georg Dieffenbrunner - Verherrlichung Gottvaters durch das Opfer im Alten Bund
Auktion 372, Kat.-Nr. 214
ALTE KUNST & SCHMUCK am 5./6. Juli 2016
Johann Georg Dieffenbrunner
Verherrlichung Gottvaters durch das Opfer im Alten Bund
Differenzbesteuerung
Dieffenbrunner, Johann Georg
1718 Mittenwald - 1785 Augsburg
Verherrlichung Gottvaters durch das Opfer im Alten Bund
R. u. monogrammiert und 1750 datiert. Öl auf Lwd. 89,5 x 68,5 cm. Doubliert. Min. besch. Rest. Rahmen besch.
Bislang unbekannter Entwurf des Künstlers für das Chorfresko der Wallfahrtskirche Violau bei Welden (Lkr. Augsburg).
Johann Georg Dieffenbrunner lernte anfangs bei Franz Ignaz Roth und Johann Adam Schöpf. Ab 1745 war er Mitarbeiter Matthäus Günthers in Augsburg, 1754 erwarb er das Meisterrecht. Dieffenbrunner gilt als typischer Vertreter des Augsburger Rokoko, der sich durch Meisterschaft in der perspektivischen Darstellung und kräftiges Kolorit auszeichnet. Seine Fresken sind stilistisch maßgeblich von der Kunst Matthäus Günthers beeinflusst und finden sich ausnahmslos in Altbayern, Schwaben und den angrenzenden Gebieten Baden-Württembergs.
Mit der Ausführung der Fresken in der Wallfahrtskirche Violau wurde der Grundstein für Johann Georg Dieffenbrunners 27 Jahre lang währendes Schaffen im Auftrag der Kirche gelegt. Sein Erstlingswerk gilt in der Literatur als in seiner Art nicht mehr erreichter Höhepunkt in der Karriere des Künstlers.
Der Entwurf unterscheidet sich in der Gestaltung der Rahmung noch grundlegend von der Ausführung: Dieffenbrunner plant ursprünglich eine illusionistische Kuppel, die sich in ovalem Ausschnitt zum Himmel öffnet. Während die figürliche Komposition weitestgehend übernommen wird, ersetzt man die gemalte Kuppel später durch einen passig gerahmten Ausblick in den Himmel, eingefasst von den Stukkaturen Franz Xaver Feichtmayrs.
Vgl. Paula, Georg, Johann Georg Dieffenbrunner - Leben und Werk. München 1983 (= Diss. phil. München 1983), S. 6-10 (zu den Fresken in Violau). - Ders., Die Fresken Johann Georg Dieffenbrunners in der Wallfahrtskirche Violau, in: Das Münster 37 (1984), S. 304-309.