Emil Nolde - Dampfer (groß, dunkel). 1910
Auktion 63, Kat.-Nr. 18
AFRIKANISCHE KUNST / KLASSISCHE MODERNE, POST WAR & CONTEMPORARY ART
am 8. Juni 2018
Emil Nolde
Dampfer (groß, dunkel). 1910
Differenzbesteuerung
Folgerechtsabgabe
Nolde, Emil
1867 Nolde/Kreis Tondern - 1956 Seebüll
Dampfer (groß, dunkel). 1910
Radierung mit Tonätzung auf einem vollen Bogen Velin.
30,3 x 49,2 cm (44,7 x 60,5 cm)
Signiert und mit "IV. 22" bezeichnet. 22. Abzug der kleinen Auflage von mindestens 30 Exemplaren, gedruckt bei Genthe, Hamburg und Carl Sabo, Berlin.
Werkverzeichnis: Schiefler/Mosel/Urban 135 IV (von IV)
Sehr schöner Frühdruck des vierten und endgültigen Zustandes, mit den schrägen Regenlinien und den drei ausgesparten Stellen im Wasser.
"Ich stieß auf das Schaufenster eines Antiquariats, in welchem unter anderem eine Noldesche Radierung ausgestellt war, ein mit wenigen Strichen dargestellter Schlepper auf der Elbe. Ich war davon elektrisiert und habe alsbald mein Bargeld nachgezählt, ob es wohl reichte. Es war das zweite Mal, dass ich ein Kunstwerk gekauft hatte - es liegt heute beinahe sieben Jahrzehnte zurück, und ich bin Emil Nolde treu geblieben" (Altbundeskanzler Helmut Schmidt, Geleitwort, in: Nolde in Hamburg., Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle. Hamburg 2015. S. 7f).
"Hamburg spielte für Emil Nolde eine zentrale Rolle. Die Hansestadt inspirierte ihn nicht nur zu zahlreichen Werken, hier wurde seine Bedeutung auch zu einem frühen Zeitpunkt erkannt und die Grundlage für seinen künstlerischen Durchbruch und seine internationale Anerkennung gelegt.
Regelmäßig besuchte Nolde Hamburg auf seinen Reisen. Er war fasziniert vom Hafen mit seinem lebendigen Treiben, von Wind und Wetter. Im Februar 1910 wohnte er in einem einfachen Hotel auf St. Pauli und verarbeitete die Eindrücke unmittelbar in seiner Kunst. In rascher Folge entstanden über hundert Werke: farbintensive Gemälde und Aquarelle, dynamische Tuschpinselzeichnungen, atmosphärische Radierungen und Holzschnitte" (op. cit.).