Gerhard Merz - Inferno
Auktion 65, Kat.-Nr. 169
MODERNE, POST WAR & CONTEMPORARY ART Â
am 7. Juni 2019
Gerhard Merz
Inferno
Differenzbesteuerung
Folgerechtsabgabe
Merz, Gerhard
1947 Mammendorf - lebt in München und Pescia/Italien
Inferno
Offsetdruck nach einer Fotografie auf
156 x 85 cm (178 x 112 cm)
Künstlerrahmen.
Provenienz: Privatbesitz Rheinland
Gerhard Merz studiert zunächst bis 1973 an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo er Meisterschüler von Rudi Tröger wird. In dieser Zeit wendet er sich nach einer expressiven Schaffensperiode verstärkt suprematistischen und konstruktiven Positionen zu und arbeitet zunehmend auch mit Rauminstallationen. Ab 1977 ist er viermal in Folge auf der documenta in Kassel zu sehen, 1983 verleiht ihm die Stadt den Arnold-Bode-Preis. Auf der Biennale in Venedig stellt Merz 1997 gemeinsam mit Katharina Sieverding im deutschen Pavillon aus. 1991 wird er als Professor an die Kunstakademie Düsseldorf berufen, bevor er 2004 eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste in München antritt. Heute lebt und arbeitet er in München und Pescia (Italien). In seinen frühen Rauminstallationen stellt Gerhard Merz Bezüge zur Literatur- und Kunstgeschichte, wie auch zur politischen Geschichte her. Der stark polarisierende Künstler erstellt vor dem Hintergrund der konzeptuellen Bestrebungen der 1970er und 1980er Jahre u.a. Schriftbilder und Serigrafien, in denen er Fotografien mit monochromen Bildern und Wandmalereien kombiniert. Zunehmend verbindet er ortsspezifische Malerei mit einer Gestaltung der Ausstellungsräume und entwickelt 1988 bis 1994 mit seiner "Archipittura" eine Synthese aus Malerei und Architektur. Prägendes Element des Bildes bleibt die Fläche, wobei er sich in seinen Installationen bspw. auf Mies van der Rohe und Marcel Duchamp bezieht und deren Schaffen reflektiert. Hohe Komplexität und das Streben nach höchster formaler Klarheit kennzeichnen das Werk von Gerhard Merz. Es verbindet Kunst und Raum, Malerei und Architektur, Durchschreiten und Raumerfahrung.