Andy Warhol - Black Ladies and Gentlemen. 1975

Auktion 63, Kat.-Nr. 151

AFRIKANISCHE KUNST / KLASSISCHE MODERNE, POST WAR & CONTEMPORARY ART

am 8. Juni 2018

Andy Warhol

Black Ladies and Gentlemen. 1975

Schätzpreis:
€ 2.000 bis € 3.000

Differenzbesteuerung    

Folgerechtsabgabe    

Ergebnis:
€ 2.921 (inkl. 27 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Warhol, Andy

1928 Pittsburgh - 1987 New York

nach

 

Black Ladies and Gentlemen. 1975

 

Mappe mit 10 Serigraphien nach Polaroids auf dünnem Velin

Blattformat je 46 x 34 cm

 

Alle verso mit blauem, Stempel "Lafayette Art Gallery New York / No. 3.-10". Lose Bogen mit Titelblatt in schwarzer Leinenmappe mit geprägtem Titel.

 

Bei dem vorliegenden Portfolio handelt es sich um ein Kuriosum, das vermutlich als nicht authorisierter Druck in Auftrag gegeben wurde.

 

Warhol fotografierte ab 1958 stetig mit einer Polaroidkamera. Polaroids dienten ihm auch als Vorlage für die Gemälde (insgesamt 268) der Serie "Ladies and Gentlemen" und weiter überarbeitet für die 10 Farbserigraphien, der 1975 bei Anselmino, Mailand erschienenen Mappe. Insgesamt gab es ca. 503 Polaroids von 14 Modellen in verschiedenen Posen - alle sog. Drag Queens -, von denen nur 9 in unterschiedlichen Posen motivisch in den Gemälden Umsetzung fanden.

 

Die Modelle sowie die - mittlerweile verstreuten - Polaroids lassen sich anhand des Werkverzeichnisses der Gemälde und Skulpturen (Hrsg. Frei, G. u. Printz, N., Vol. 4, New York 2014, s.a. Appendix 4) größtenteils feststellen: Broadway (3 Motive: vgl. F./P. B-1 2924-2932 und B-2 2933-2939 sowie nicht bei F./P.), Wilhelmina Ross (vgl. F./P. WR-3 2849-2855), Helen/Harry Morales (vgl. F./P. HM-5 2958-2962 und 3067/68), Unidentified Model (vgl. F./P. U-1 3028-3035), Lurdes (2 Motive: vgl. F./P. S. 163 und 189), Marsha P. Johnson (2 Motive vgl. Feldman/Schellmann/Defendi II.133).

 

Die für die Gemälde und die Anselmino-Edition teils verwendeten Polaroids bildeten ebenfalls die Grundlage für die hier in einem irisierenden Braunsilberton vor schwarzem Grund gedruckten Siebdrucke. Sie wurden auf Negativfilm oder Acetate übertragen, um dann im Siebdruck als Negativ zu erscheinen. Ein technisch durchaus komplexer Vorgang, der nahelegt, dass der Auftraggeber der Mappe zumindest zeitweise im Besitz der Polaroids gewesen sein muss. Die als Stempel und Editeur genannte Lafayette Art Gallery in New York ist nicht nachweisbar. Der einzige Zusammenhang zu Warhol ist das Warhol Building, das sich in der Lafayette Street befand.

Die Mappe ist nicht im Werkverzeichnis der Graphik Feldman/Schellmann/Defendi aufgeführt.

 

 

 

 

 

 



Signatur-Bez-Vorne:
Alle verso mit blauem, Stempel "Lafayette Art Gallery New York / No. 3.-10"
Technik:
Mappe mit 10 Serigraphien nach Polaroids
Träger:
auf dünnem Velin