Gustav Klimt - Liegendes Liebespaar. Um 1904/1905

Auktion 408, Kat.-Nr. 1506

NEUMEISTER MÄRZAUKTION

am 29. März 2023 bis 30. März 2023

Gustav Klimt

1862 Baumgarten bei Wien - 1918 Wien


Liegendes Liebespaar. Um 1904/1905

Schätzpreis:
€ 40.000 bis € 60.000

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 54.600 (inkl. 30 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Gustav Klimt

1862 Baumgarten bei Wien - 1918 Wien

Liegendes Liebespaar. Um 1904/1905


Bleistiftzeichnung auf bräunlichem Japan, auf Karton aufgezogen. Ca. 19 x 55 cm. Blattgröße: 33 x 55 cm. Im Passepartoutausschnitt leicht gebräunt, Lichtrand. Rahmen (71 x 47 cm).


Alice Strobl drückt sich in ihrem Kommentar zum liegenden Liebespaar, No 3610, Bd. IV, S. 162 vorsichtig aus: "Im Zusammenhang mit den liegenden Liebespaaren, die möglicherweise mit dem " Kuss" stehen, der Männerakt ähnlich Kat. Nr. II/732 und Frau Dr. Marian Bisanz-Brakken fügt hinzu "ob sie explizit für den Kuss oder als gleichzeitig autonome Experimente entstanden sind, muss man offenlassen, möglicherweise".

"Der Kuss" vom österreichischen Maler Gustav Klimt, kann als eines der bekanntesten Werke der Kunstgeschichte angesehen werden. Durch verschiedene Drucke und Prägungen auf die unterschiedlichsten Medien gelangte das Gemälde, dass sich heute im Original im Belvedere in Wien befindet, in die Wohnzimmer und das öffentliche Bewusstsein der ganzen Welt. Das sowohl das Gemälde selbst als auch Werke und Zeichnungen des Künstlers am Markt weiterhin attraktiv erscheinen, zeigen nicht nur hohe Zuschlagssummen bei Auktionen, sondern auch die digitale Fraktionalisierung des "Kuss" in Hunderte NFTs durch das Belvedere letzten Jahres, welche dem Wiener Vorzeigemuseum um die 4 Millionen Euro Einnahmen bescherten. Das die Wahl hierbei auf dieses Werk von Klimt fiel, scheint aufgrund der Popularität des Gemäldes als naheliegend. Kaum ein anderes Liebespaar in der Kunstgeschichte verkörpert in so enger Zuneigung zueinander Romantik und Zärtlichkeit und steht als Gesamtkunstwerk stellvertretend für die Epoche des Jugendstiles. Diese Zuordnung lässt allerdings erst das finale Ergebnis zu, denn am Anfang des Werkes stand eine Idee frei von Stil oder Epoche. Den Gedanken hinter seinem Werk hielt Klimt in einer Zeichnung fest, die in der Zärtlichkeit und Vertrautheit der Beteiligten dem Endprodukt in nichts nahesteht. Sie zeigt einen Entwurf der bekannten Darstellung der Protagonisten in ihrer einfachsten und ehrlichsten Form. Mit wenigen Strichen schafft Klimt eine Eleganz und Zuneigung, die den Ursprung der Romantik im "Kuss" innehat und somit den Grundstein legt für eines der größten Kunstwerke aller Zeiten.

Gustav Klimt gilt als der bedeutendste Vertreter des Wiener Jugendstil und begründete die Wiener Secession. Inspiriert durch Aufenthalte in Ravenna und der Sichtung der dortigen Mosaike, entstand mit "der goldenen Phase" zu Beginn des 20. Jahrhunderts wohl die populärste Schaffensphase des Künstlers. Zu Beginn jeder Phase steht die Zeichnung jedoch als simpler und zugleich genialer, allerdings noch nicht zuordenbare Gedanke eines Künstlers, der in unserem Falle und im Falle Klimts in einem Meisterwerk endete.

Werkverzeichnis: Strobl 3610

Die Authentizität wurde anhand von Fotos von Frau Dr. Marian Bisanz-Prakken bestätigt.

Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

Wir danken Frau Dr. Marian Bisanz-Prakken für die freundliche Unterstützung bei der wissenschaftlichen Bearbeitung des Blattes.



Technik:
Bleistiftzeichnung
Träger:
auf bräunlichem Japan, auf Karton aufgezogen
Zustand:
Im Passepartoutausschnitt leicht gebräunt, Lichtrand
Rahmen:
Rahmen (71 x 47 cm)
Werkverzeichnis:
Strobl 3610
Echtheit:
Die Authentizität wurde anhand von Fotos von Frau Dr. Marian Bisanz-Prakken bestätigt.
Provenienz:
Privatbesitz Süddeutschland
Danksagung:
Wir danken Frau Dr. Marian Bisanz-Prakken für die freundliche Unterstützung bei der wissenschaftlichen Bearbeitung des Blattes.