Wilhelm Camphausen - Das Offizierskorps des 8. Kgl. Preuß. Husaren-Regiments

Auktion 931, Kat.-Nr. 1450

SONDERAUKTION HIDDEN TREASURES. SCHÄTZE AUS DEM HAUSE WÜRTTEMBERG

am 30. März 2022

Wilhelm Camphausen

Das Offizierskorps des 8. Kgl. Preuß. Husaren-Regiments

Schätzpreis:
€ 6.000 bis € 8.000

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 16.900 (inkl. 30 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Wilhelm Camphausen

1818 Düsseldorf - 1885 ebenda

 

Das Offizierskorps des 8. Kgl. Preuß. Husaren-Regiments

 

 

L. u. signiert und 1857 datiert. Öl auf Lwd. 96,6 x 121 cm. Doubliert. Rest.

 

Auf dem (erneuerten) Keilrahmen Ausschnitt aus einem ms. Inventarblatt "10. Sr. Hoheit d. Herzog Eugen v. W. Obersten u. Komm. des Kgl. Pr. 8. Hus. Rgt. Das Offizierskorps".

 

Herzog Eugen Erdmann von Württemberg (1820 Carlsruhe - 1875 ebenda) stand - wie sein Vater - zunächst seit 1838 in russischen Diensten. 1842 trat er in die Preußische Armee über und wurde Rittmeister im 8. Husaren-Regiment, das er von Januar 1853 bis Ende Oktober 1856 kommandierte. Anschließend wurde er mit der Führung der 11. Kavallerie-Brigade beauftragt, im Februar 1857 folgte seine Ernennung zum Brigadekommandeur, im November dieses Jahres zum Generalmajor. Im Juni 1859 nahm er einen vorübergehenden Abschied vom Militär. Schließlich sollte er sich als Generalleutnant 1870/71 im Deutsch-Französischen Krieg engagieren und im Hauptquartier des Kronprinzen Friedrich an den Schlachten bei Weißenburg, Wörth und Sedan sowie der Belagerung von Paris teilnehmen.

 

Ein Jahr nach seinem Abschied aus dem 8. Husaren-Regiment erhielt Herzog Eugen Erdmann von Württemberg das vorliegende Gemälde zum Geschenk: "Welcher Liebe sich Se. Hoheit der Herzog seitens des Regiments erfreute geht daraus hervor, daß ihm bei seinem Scheiden aus dem Husaren-Regiment Nr. 8 ein Bild, das Offizierskorps darstellend, gemalt von dem berühmten Porträtmaler Camphausen, geschenkt wurde. Se. Hoheit geruhten, dasselbe gnädigst anzunehmen." (zitiert nach "Geschichte des 1. Westfälischen Husaren-Regiments Nr. 8". Berlin 1882, S. 25). In der "Rang- und Quartier-Liste der Königlich-Preußischen Armee und des XIII. (Königlich-Württembergischen) Armeekorps ...", Berlin 1857, S. 170, sind die Namen von 26 Offizieren genannt. Dies entspricht der Anzahl der auf dem Gemälde porträthaft Dargestellten Husaren und wird à la longue ihre exakte Identifizierung erlauben. Regimentschef war damals der bayerische König Maximilian II.

 

Wilhelm Camphausen gilt als der bedeutendste Militärmaler seiner Zeit. Nicht ohne Grund wird er im obigen Zitat aber als berühmter "Porträtmaler" bezeichnet: So wie er mit größter Liebe zum Detail Uniformen und kriegerische Handlungen bzw. historische Ereignisse schilderte, so verlieh er durch ausgeprägtes Einfühlungsvermögen in die Charaktere der Dargestellten deren Bildnissen eine unvergleichliche, brillante Unmittelbarkeit.

 



Signatur-Bez-Vorne:
L. u. signiert und 1857 datiert
Technik:
Öl
Träger:
auf Lwd
Maße:
96,6 x 121 cm
Zustand:
Doubliert. Rest
Kommentar:
Herzog Eugen Erdmann von Württemberg (1820 Carlsruhe - 1875 ebenda) stand - wie sein Vater - zunächst seit 1838 in russischen Diensten. 1842 trat er in die Preußische Armee über und wurde Rittmeister im 8. Husaren-Regiment, das er von Januar 1853 bis Ende Oktober 1856 kommandierte. Anschließend wurde er mit der Führung der 11. Kavallerie-Brigade beauftragt, im Februar 1857 folgte seine Ernennung zum Brigadekommandeur, im November dieses Jahres zum Generalmajor. Im Juni 1859 nahm er einen vorübergehenden Abschied vom Militär. Schließlich sollte er sich als Generalleutnant 1870/71 im Deutsch-Französischen Krieg engagieren und im Hauptquartier des Kronprinzen Friedrich an den Schlachten bei Weißenburg, Wörth und Sedan sowie der Belagerung von Paris teilnehmen. Ein Jahr nach seinem Abschied aus dem 8. Husaren-Regiment erhielt Herzog Eugen Erdmann von Württemberg das vorliegende Gemälde zum Geschenk: "Welcher Liebe sich Se. Hoheit der Herzog seitens des Regiments erfreute geht daraus hervor, daß ihm bei seinem Scheiden aus dem Husaren-Regiment Nr. 8 ein Bild, das Offizierskorps darstellend, gemalt von dem berühmten Porträtmaler Camphausen, geschenkt wurde. Se. Hoheit geruhten, dasselbe gnädigst anzunehmen." (zitiert nach "Geschichte des 1. Westfälischen Husaren-Regiments Nr. 8". Berlin 1882, S. 25). In der "Rang- und Quartier-Liste der Königlich-Preußischen Armee und des XIII. (Königlich-Württembergischen) Armeekorps ...", Berlin 1857, S. 170, sind die Namen von 26 Offizieren genannt. Dies entspricht der Anzahl der auf dem Gemälde porträthaft Dargestellten Husaren und wird à la longue ihre exakte Identifizierung erlauben. Regimentschef war damals der bayerische König Maximilian II. Wilhelm Camphausen gilt als der bedeutendste Militärmaler seiner Zeit. Nicht ohne Grund wird er im obigen Zitat aber als berühmter "Porträtmaler" bezeichnet: So wie er mit größter Liebe zum Detail Uniformen und kriegerische Handlungen bzw. historische Ereignisse schilderte, so verlieh er durch ausgeprägtes Einfühlungsvermögen in die Charaktere der Dargestellten deren Bildnissen eine unvergleichliche, brillante Unmittelbarkeit.