Unbekannt - "Mater Admirabilis"

Auktion 931, Kat.-Nr. 1410

SONDERAUKTION HIDDEN TREASURES. SCHÄTZE AUS DEM HAUSE WÜRTTEMBERG

am 30. März 2022

Unbekannt

"Mater Admirabilis"

Schätzpreis:
€ 1.200 bis € 1.500

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 1.105 (inkl. 30 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Unbekannt

Ende 19. Jh

 

"Mater Admirabilis"

 

 

Widmungsgeschenk an Kronprinzessin Margarete Sophie von Württemberg. Rücks. Widmung des "Mater Admirabilis Vereines" und alphabetische Aufreihung dessen Mitglieder. Aquarell auf Pergament. 27 x 20,7 cm. Min. fleckig. Stellrahmen Silber. Silberblende im Rokokostil auf Holzkern. Rückseite mit Widmungsinschrift Silber. 44,5 x 28 cm (Stellrahmen), 54 x 39 x 6 cm (Etui).

 

Dabei: Originaletui, Leder mit Goldprägung und Allianzwappen Württemberg-Habsburg. Besch. Prägestempel der Juweliere Josef Reiners Erben, Wien, Kohlmarkt.

 

Rahmenrückseite mit Marken J. Reiner, Wien, um 1900. Inventarklebeetikett "H.M.v.W. Privat-Eigentum" mit Nummerierung 155.

 

Die Darstellung Mariens geht auf die "Mater Admirabilis", einem Fresko in der römischen Kirche Trinità dei Monti, zurück. Dieses Fresko wurde 1844 von der Novizin Pauline Perdreau geschaffen. Als Papst Pius IX. 1846 das Fresko sah, ist als sein überwältigter Kommentar "Madre ammirabile!" überliefert. Es wurde um die Nische, in welcher sich das Fresko befindet, eine Kapelle errichtet, bald wurde die "Mater Admirabilis" von Pilgern verehrt.

 

Es handelt sich ganz offensichtlich um ein Widmungsgeschenk an Erzherzogin Margarete Sophie von Österreich, seit 1893 Kronprinzessin von Württemberg (1870 Artstetten - 1902 Gmunden am Traunsee). Ob das Geschenk in direktem Zusammenhang mit ihrer Heirat steht, lässt sich auf Basis der rückseitigen Widmungsinschrift nicht bestätigen, jedoch vermuten.

Bei den Mitgliedern des "Mater Admirabilis Vereines", die das kostbare Andachtsbild ihrer "hochverehrten Protectorin" dedizierten, könnte es sich um (ehemalige) Mitglieder des Theresianischen Adeligen Damenstifts in Prag handeln, welchem die Erzherzogin von 1886 bis zu ihrer Heirat mit Herzog Albrecht von Württemberg, 1893, als Äbtissin vorstand.

Margarete Sophie war die einzige Tochter von Erzherzog Karl Ludwig von Österreich mit seiner zweiten Gemahlin Prinzessin Maria Annunziata von Bourbon-Sizilien und jüngere Schwester des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor. Die Kronprinzessin starb mit nur 32 Jahren, 1927 wurde ihre sterblichen Überreste von Ludwigsburg nach Altshausen überführt.



Datierung:
Ende 19. Jh


Titel-Zusatz:
Widmungsgeschenk an Kronprinzessin Margarete Sophie von Württemberg


Signatur-Bez-Recto:
Rücks. Widmung des "Mater Admirabilis Vereines" und alphabetische Aufreihung dessen Mitglieder
Technik:
Aquarell
Träger:
auf Pergament
Maße:
27 x 20,7 cm
Zustand:
Min. fleckig
Rahmen:
Stellrahmen Silber. Silberblende im Rokokostil auf Holzkern. Rückseite mit Widmungsinschrift Silber. 44,5 x 28 cm (Stellrahmen), 54 x 39 x 6 cm (Etui)
Dabei:
Originaletui, Leder mit Goldprägung und Allianzwappen Württemberg-Habsburg. Besch. Prägestempel der Juweliere Josef Reiners Erben, Wien, Kohlmarkt.
Kommentar:
Die Darstellung Mariens geht auf die "Mater Admirabilis", einem Fresko in der römischen Kirche Trinità dei Monti, zurück. Dieses Fresko wurde 1844 von der Novizin Pauline Perdreau geschaffen. Als Papst Pius IX. 1846 das Fresko sah, ist als sein überwältigter Kommentar "Madre ammirabile!" überliefert. Es wurde um die Nische, in welcher sich das Fresko befindet, eine Kapelle errichtet, bald wurde die "Mater Admirabilis" von Pilgern verehrt. Es handelt sich ganz offensichtlich um ein Widmungsgeschenk an Erzherzogin Margarete Sophie von Österreich, seit 1893 Kronprinzessin von Württemberg (1870 Artstetten - 1902 Gmunden am Traunsee). Ob das Geschenk in direktem Zusammenhang mit ihrer Heirat steht, lässt sich auf Basis der rückseitigen Widmungsinschrift nicht bestätigen, jedoch vermuten. Bei den Mitgliedern des "Mater Admirabilis Vereines", die das kostbare Andachtsbild ihrer "hochverehrten Protectorin" dedizierten, könnte es sich um (ehemalige) Mitglieder des Theresianischen Adeligen Damenstifts in Prag handeln, welchem die Erzherzogin von 1886 bis zu ihrer Heirat mit Herzog Albrecht von Württemberg, 1893, als Äbtissin vorstand. Margarete Sophie war die einzige Tochter von Erzherzog Karl Ludwig von Österreich mit seiner zweiten Gemahlin Prinzessin Maria Annunziata von Bourbon-Sizilien und jüngere Schwester des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor. Die Kronprinzessin starb mit nur 32 Jahren, 1927 wurde ihre sterblichen Überreste von Ludwigsburg nach Altshausen überführt.