Bayern um 1759 - Lesende Maria

Auktion 500, Kat.-Nr. 1264

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am 21. März 2024 bis 7. April 2024

Bayern um 1759


Lesende Maria

Schätzpreis:
€ 200 bis € 250

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 312 (inkl. 30 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Bayern um 1759

Lesende Maria


Aquarell und Deckfarben, goldgehöht, auf Pergament. BA 7 x 4,7 cm (Format des Pergamentbogens 13,5 x 9,5 cm). Rahmen mit Akanthusdekor min. besch. (14 x 10,8 cm).


Die vorliegende Arbeit zeigt in gerahmtem Zustand lediglich die Darstellung Mariens, in einem Buch lesend. In Wirklichkeit ist in das zierliche Rähmchen ein Stück Pergament (13,5 x 9,5 cm) sorgsam gefaltet eingelegt. In geöffnetem Zustand zeigt sich die Mariendarstellung ornamental umrankt, oben eine siebenzackige Sternenkrone, unten eine Kartusche mit der Bezeichnung "Magnificat". Diese steht für "Magnificat anima mea Dominum" ("Meine Seele preist den Herrn"), den Beginn des Lobgesanges Mariens in lateinischer Sprache. Maria ist auf der vorliegenden Arbeit lesend dargestellt, ein Darstellungstypus, der sich häufig auf Verkündigungsszenen wiederfinden lässt.

Auf der Rückseite ist von Hand geschrieben: "Ich werde allezeit deine Gnädigste Frau verbleiben Maria Anna Churfürstin in Bayren geb: Königl. Pollnische Prinzessin Herzogin zu Sachßen den 7. Januar 1759." Inhaltlich würde die spätere hs. Bezeichnung der Rahmenrückseite dies ergänzen. Dort heißt es nach einem unleserlich gemachten Absatz: "Nach inliegender Schrift ein Geschenk der Kurfürstin Maria Anna v. Bayern an ihr Kammerfräulein 7.I.1760". Auf der Rückseite des Originals findet sich jedoch kein Bezug zu einem Kammerfräulein noch stimmt die Datierung überein.

Es ist davon auszugehen, dass es sich bei dem vorliegenden Text in der Tat um ein Autograph der bayerischen Kurfürstin Maria Anna Sophie handelt. Diese wurde 1728 in Dresden als Tochter Königs August III. von Polen, Kurfürst von Sachsen, und dessen Gemahlin Maria Josepha Erzherzogin von Österreich geboren. Seit 1747 war sie Gemahlin des bayerischen Kurfürsten Maximilian III. Joseph. Seit 1777 war sie verwitwet, 1797 starb sie in München.

Die Darstellung der lesenden Maria kann man auf die beiden in dem Schreiben verwendeten Vornamen der Kurfürstin beziehen: Die Hl. Anna lehrte ihrer Tochter Maria das Lesen. Sophie - der dritte Vorname - spielt hier indirekt aber ebenfalls eine Rolle: Sophie stammt vom griechischen Begriff der Sophia ab. Dieser steht für Weisheit und Klugheit, beide Eigenschaften durch eifriges Lesen und Studium zu befördern ...

Zustand: Der kleine Pergamentbogen ist entlang der Einfassung der Darstellung nach hinten gefaltet und in diesem Zustand gerahmt. Minimalste Farbverluste in der Darstellung selbst. Kleine Beschädigungen der Farbschicht im Bereich der Faltung. Das Pergament rückseitig an einer Längsseite textil hinterlegt. Unbedeutende Flecken außerhalb der Darstellung. Fassung des Rähmchens min. beschädigt.

Provenienz: Ehem. Sammlung K. Messner, München.



Datierung:
um 1759


Technik:
Aquarell und Deckfarben, goldgehöht,
Träger:
auf Pergament
Zusatz-Maße:
BA 7 x 4,7 cm (Format des Pergamentbogens 13,5 x 9,5 cm) cm
Rahmen:
Rahmen mit Akanthusdekor min. besch. (14 x 10,8 cm)
Provenienz:
Ehem. Sammlung K. Messner, München.
Kommentar:
Zustand: Der kleine Pergamentbogen ist entlang der Einfassung der Darstellung nach hinten gefaltet und in diesem Zustand gerahmt. Minimalste Farbverluste in der Darstellung selbst. Kleine Beschädigungen der Farbschicht im Bereich der Faltung. Das Pergament rückseitig an einer Längsseite textil hinterlegt. Unbedeutende Flecken außerhalb der Darstellung. Fassung des Rähmchens min. beschädigt.