- Kommode

Auktion 931, Kat.-Nr. 1204

SONDERAUKTION HIDDEN TREASURES. SCHÄTZE AUS DEM HAUSE WÜRTTEMBERG

am 30. März 2022

 

Kommode

Schätzpreis:
€ 10.000 bis € 12.000

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 54.600 (inkl. 30 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Kommode

Paris, Stempel wohl Roger Vandercruse Lacroix (1728-1799), um 1770

 

Furnier Rosenholz, Amarant u. a. Hölzer. Bechläge Bronze, vergoldet. Auf konischen Beinen in Fußschuhen. Rechteckkorpus mit Mittelrisalit und gerundet vorgezogenen Vorderstollen. Zwei durchgehende Schübe, drei Friesschubladen. Rautenparketterie. Fein ziselierter Beschlagdekor mit Medailloneinfassungen, Rosetten und Akanthusarabesken. Rest., die Seiten jew. mit Schwundriss. Originale Marmorplatte fehlt. Bitte beachten Sie: Die abgebildete Platte gehört NICHT zu lot 1204, sondern wird separat als lot 1205 angeboten!. 93 x 149 x 55 cm.

 

Dabei: Untersuchungsbericht Dipl.-Chem. Elisabeth Kühn, München, 24.06.1986.

 

Eikett "Herrschaft Carlsruhe O/S Nr. 223".

Auf Vorderstollen verschlagene Stempel "JME" und "R. LACROIX" (?).

Auf Rückwand hs. Bez. "...IIIIII de SAR .../Montbeliard".

Auf Unterseite Etikettreste "Die ... Marmor/ ... im Besitz/ (Kö)nigin Marie A(ntoinette)/(F)rankreich .../Herzogin Do(rothea)/(Herzog) Friedrich Eugen/Verzeichnis (?) .../ und nebst Meubles Württ...". "... Du Roy/Rue de la Monnaye à Pa(ris)"

 

Die Aufschriften weisen darauf hin, dass die Kommode sich wohl einst im Besitz von Herzog Friedrich Eugen von Württemberg (1732-1797) und Herzogin Friederike Sophie Dorothea (1755-1793) befand: Das Herzogspaar lebte zwischen 1769 und 1792 in der württembergischen Enklave Mömpelgard (frz. Montbéliard), wo Friedrich Eugen seit 1786 die Statthalterschaft innehatte.

Eine Provenienz aus dem Besitz der französischen Königin Marie Antoinette ließ sich bislang nicht verifizieren. Einen Ankauf der Kommode aus Paris belegt zumindest die Nennung der "Rue de la Monnaye", in der in der zweiten Hälfte des 18. Jhs. u.a. die Marchands Merciers Lazare Duvaux und Darnault ansässig waren, die auch den französischen Hof mit Luxusgütern belieferten.

 

Roger Vandercruse Lacroix war mit den wichtigsten Pariser Ebenistenfamilien seiner Zeit verwandt, darunter Jean-François Oeben, Jean-Henri Riesener und Simon Oeben. Nach Erlangung der Meisterwürde im Jahr 1755 übernahm er die väterliche Werkstatt und war bis zur Revolution einer der einflussreichsten Ebenisten in Paris. Er belieferte bis 1774 den Garde-Meuble de la Couronne wie auch später u.a. den Herzog dOrléans und Madame du Barry.

 



Zustand:
Rest., die Seiten jew. mit Schwundriss. Originale Marmorplatte fehlt. Bitte beachten Sie: Die abgebildete Platte gehört NICHT zu lot 1204, sondern wird separat als lot 1205 angeboten!
Dabei:
Untersuchungsbericht Dipl.-Chem. Elisabeth Kühn, München, 24.06.1986.
Kommentar:
Die Aufschriften weisen darauf hin, dass die Kommode sich wohl einst im Besitz von Herzog Friedrich Eugen von Württemberg (1732-1797) und Herzogin Friederike Sophie Dorothea (1755-1793) befand: Das Herzogspaar lebte zwischen 1769 und 1792 in der württembergischen Enklave Mömpelgard (frz. Montbéliard), wo Friedrich Eugen seit 1786 die Statthalterschaft innehatte. Eine Provenienz aus dem Besitz der französischen Königin Marie Antoinette ließ sich bislang nicht verifizieren. Einen Ankauf der Kommode aus Paris belegt zumindest die Nennung der "Rue de la Monnaye", in der in der zweiten Hälfte des 18. Jhs. u.a. die Marchands Merciers Lazare Duvaux und Darnault ansässig waren, die auch den französischen Hof mit Luxusgütern belieferten. Roger Vandercruse Lacroix war mit den wichtigsten Pariser Ebenistenfamilien seiner Zeit verwandt, darunter Jean-François Oeben, Jean-Henri Riesener und Simon Oeben. Nach Erlangung der Meisterwürde im Jahr 1755 übernahm er die väterliche Werkstatt und war bis zur Revolution einer der einflussreichsten Ebenisten in Paris. Er belieferte bis 1774 den Garde-Meuble de la Couronne wie auch später u.a. den Herzog dOrléans und Madame du Barry.