Abendmahlskanne zum Reformationsjubiläum 1839 - Berlin, um 1839, Johann George Hossauer nach Entwurf von Karl F. Schinkel

Auktion 412, Kat.-Nr. 12

MÄRZ-AUKTION

am 20. März 2024

Abendmahlskanne zum Reformationsjubiläum 1839


Berlin, um 1839, Johann George Hossauer nach Entwurf von Karl F. Schinkel

Schätzpreis:
€ 2.700 bis € 2.900

Differenzbesteuerung    

unter Vorbehalt  € 2.500

Beschreibung:

Abendmahlskanne zum Reformationsjubiläum 1839

Berlin, um 1839, Johann George Hossauer nach Entwurf von Karl F. Schinkel


Silber mit Resten von Vergoldung. Balusterform auf profiliertem Rundfuß mit kanneliertem Volutenhenkel mit stilisierten Palmetten am Giffansatz und breitem Schnabelausguss. Frontal aufgelegtes silbernes Kreuz. Umlaufend auf dem Fuß gravierte Dedikationsinschrift: "Die Commune Beelitz ihrer KIrche zum Reformations Jubilaeo am 1ten November 1839". Marken 12 lötíg (Scheffler Berlin, Bz. Nr. 14, 18, 25b, Mz. Nr. 318), Meister 1824, stirbt 1874. H. 31,5 cm. Ca. 744 g.


Johann George Hossauer gilt als der führende Berliner Goldschmied der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1819 gründete er eine "Fabrik für Waren aus Platina, Gold, Silber, Bronze, gold- und silberplattiertem Kupfer nach englischer Art." 1826 ernannte ihn Friedrich Wilhelm III. zum "Goldschmied Sr. Majestät des Königs". Fortan erhielt er vom preußischen Hof fast alle bedeutenden Aufträge, die bis zum Ende seiner Geschäftsaufgabe 1859 vergeben wurden. Die Hossauersche Werkstatt hat auch viel sakrales Gerät gefertigt sowohl für königliche und adelige Auftraggeber in kostbarem Gold und Silber wie auch für namhafte bürgerliche Auftraggeber und Stücke für den freien Verkauf in teilweise unedlen Materialien (Silber plattiert). Zu den Altargeräten zählen u.a. Messkelche und -kannen zur Aufnahme von Wein.

Die Dedikationsinschrift weist auf das 300jährige Reformationsjubiläum hin, das am 1., 2. und 3. November 1839 u. a. in Berlin und mehreren Städten der Mark Brandenburg gefeiert wurde. Zur Erinnerung entstanden zahlreiche Gedenkmedaillen mit der Inschrift "Kurfürst Joachim II. 1539. König Friedrich Wilhelm III. 1839"; Joachim II., als wichtigste Triebkraft der reformatorischen Umgestaltung der brandenburgischen Landeskirche in Anlehnung an das Wittenberger Luther Modell sowie den regierenden preußischen König, dessen Hofgoldschmied Hossauer war.

Vergleichsstück: In der Sammlung des Stadtmuseums Berlin hat sich eine spätere Abendmahlskanne Hossauers mit gleichem Korpus von 1841/50 ohne Inschrift erhalten (Inv.Nr. II 93/94E).

Vgl. Jonas, Melitta, Gold und Silber für den König - Johann George Hossauer. Berlin 1998, S. 213 ff.



Datierung:
um 1839,


Maße:
H. 31,5 cm
Vgl:
Vgl. Jonas, Melitta, Gold und Silber für den König - Johann George Hossauer. Berlin 1998, S. 213 ff.