Pieter Brueghel d. J. - Frühling - Das Bereiten der Blumenbeete

Auktion 385, Kat.-Nr. 119

ALTE KUNST

am 25. September 2019

Pieter Brueghel d. J.

Frühling - Das Bereiten der Blumenbeete

Schätzpreis:
€ 25.000 bis € 30.000

Differenzbesteuerung    

Ergebnis:
€ 120.650 (inkl. 27 % Käuferaufgeld)

Beschreibung:

Brueghel d. J., Pieter

1564 Brüssel - 1638 Antwerpen, Werkstatt

 

Frühling - Das Bereiten der Blumenbeete

 

 

Öl auf Holz. 50,3 x 74,3 cm. Mit Sperrholzplatte aufgedoppelt. Min. besch. Rest. Rahmen min. besch.

 

Im Vordergrund Bauern beim Vorbereiten der Beete für die Bepflanzung im Frühjahr. Rechts werden Weinranken an einem Laubengang beschnitten, dahinter - vor einem Gehöft - werden Schafe geschoren. Links im Hintergrund ein Garten vor einem Schloss, darin Liebespaare und Musikanten, auf einem kleinen Fluss zwei Paare in einem geschmückten Kahn.

 

Das vorliegende Gemälde geht auf einen Kupferstich von Pieter van der Heyden / Hieronymus Cock nach einer Zeichnung Pieter Brueghels d. Ä. zurück. Diese Zeichnung befindet sich heute im Besitz der Albertina, Wien (Inv.-Nr. 23750) und ist 1565 datiert. Der die Szene spiegelverkehrt wiedergebende Kupferstich erschien im Jahre 1570.

 

Von der Hand Pieter Brueghels d. J. sind mehrere Gemäldevarianten nach der genannten Stichvorlage bekannt. Vgl. zu diesen Ertz, Klaus, Pieter Brueghel der Jüngere (1564 - 1637/38). Die Gemälde - Mit kritischem Oeuvrekatalog. Bd. II. Lingen 1998/2000, S. 589 ff., WVZ-Nr. 603-626 (tlw. mit Abb.). Bei diesen wird die ältere Komposition mit Variationen übernommen (so finden sich die Beete mit bereits blühenden Pflanzen bestückt), am auffälligsten ist bei all diesen Gemälden jedoch, dass der jüngere Brueghel den Schlossgarten im Hintergrund durch die Darstellung einer belebten Dorfstraße ersetzt.

 

Auch Abel Grimmer (1570/73 Antwerpen - 1610/30 ebenda) schuf mehrere Gemälde nach der Bildidee Pieter Brueghels d. Ä. Grimmer verzichtet dabei auf eigene Variationen und behält das Motiv des Schlossgartens bei. Vgl. u. a. Bertier de Sauvigny, Reine de, Jacob et Abel Grimmer. Catalogue raisonné. Brüssel 1991, S. 226, WVZ-Nr. LV (mit Farbtafel 70): eine Darstellung des "Frühlings" aus einer Serie der Vier Jahreszeiten.

 

Das relativ große Format unterscheidet das vorliegende Gemälde sowohl von den bekannten eigenhändigen Frühlingsdarstellungen Pieter Brueghels d. J. wie auch jenen Abel Grimmers.

 

Gutachten Dr. Walther Bernt, München, 1. Juni 1959: "Die vorliegende Fassung gehört der Werkstatt P. Brueghel d. J. an und ist um 1600 entstanden."



Technik:
Öl
Träger:
auf Holz
Maße:
50,3 x 74,3 cm
Zustand:
Mit Sperrholzplatte aufgedoppelt. Min. besch. Rest
Rahmen:
Rahmen min. besch