Georges Desmarées, Werkstatt - Prinzessin Maria Anna Josepha von Bayern, Markgräfin von Baden

Auktion 408, Kat.-Nr. 1099

NEUMEISTER MÄRZAUKTION

am 29. März 2023 bis 30. März 2023

Georges Desmarées, Werkstatt

1697 Gimo (Schweden) - 1776 München


Prinzessin Maria Anna Josepha von Bayern, Markgräfin von Baden

Schätzpreis:
€ 3.000 bis € 4.000

Differenzbesteuerung    

noch erhältlich

Beschreibung:

Georges Desmarées, Werkstatt

1697 Gimo (Schweden) - 1776 München

Prinzessin Maria Anna Josepha von Bayern, Markgräfin von Baden


Hüftbild leicht nach rechts, den Kopf nach links gewandt. In weißer Robe, eine blaue Draperie wird zart vom Wind bewegt. Wolkenfond. Öl auf Lwd. 40 x 33 cm. Doubliert. Rest. Besch. Rahmen min. besch. (55 x 48 cm).


Maria Anna Josepha (1734 Schloss Nymphenburg - 1776 München) war eine Tochter des Kurfürsten und späteren Kaisers Karl VII. Albrecht von Bayern (1697-1745) aus dessen Ehe mit Maria Amalie (1701-1756), Tochter von Kaiser Joseph I. 1755 heiratete die bayerische Prinzessin in Ettlingen den Markgrafen Ludwig Georg Simpert von Baden-Baden (1702-1761). Die Ehe blieb kinderlos. Somit konnte das wesentliche politische Ziel der Eheschließung, das Fortbestehen der katholischen Linie Baden-Baden, nicht erreicht werden. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1761 kehrte Maria Anna Josepha wieder nach München zurück und lebte am Hof ihres Bruders, Kurfürst Maximilian III. Joseph von Bayern. Bereits mit 41 Jahren starb die verwitwete Markgräfin, Körper und Herz wurden - der Familientradition entsprechend - in der Münchner Theatinerkirche und der Gnadenkapelle zu Altötting bestattet.



Die angebotene Darstellung Maria Anna Josephas stimmt in großen Teilen mit dem deutlich größeren Bildnis der Markgräfin im Bestand des Musée Carnavelet, Paris, überein (Inv.-Nr. P682). Das Pariser Porträt zeigt sie in derselben Körperhaltung, die Kleidung und die blaue Draperie entsprechen dem vorliegenden Gemälde ebenso. Unterschiedlich wird jedoch das Gesicht wiedergegeben, um den Hals träg sie auf dem Bildnis in Paris zusätzlich ein Spitzenband, besetzt mit einer blauen Schleife. Ergänzt wird die Darstellung durch kostbaren Ohrschmuck und eine in die Frisur gesteckte blaue Feder.

Es scheint, als ob das angebotene Porträt Maria Anna Josepha in jüngeren Jahren zeigt, wofür auch der Frisurentypus spricht. Eine direkte Verbindung der beiden Porträts miteinander ist unstrittig. Offenbar hat Georges Desmarées selbst bzw. ein Mitglied seiner Werkstatt mit dem vorliegenden Gemälde das Pariser Porträt kompositionell vorbereitet. Nachdem die Prinzessin Markgräfin von Baden geworden war, hat man das Porträt aktualisiert und sowohl hinsichtlich des Formats wie auch der Ausführung der Details perfektioniert.



Titel-Zusatz:
Hüftbild leicht nach rechts, den Kopf nach links gewandt. In weißer Robe, eine blaue Draperie wird zart vom Wind bewegt. Wolkenfond


Technik:
Öl
Träger:
auf Lwd
Maße:
40 x 33 cm
Zustand:
Doubliert. Rest. Besch
Rahmen:
Rahmen min. besch. (55 x 48 cm)
Kommentar:
Maria Anna Josepha (1734 Schloss Nymphenburg - 1776 München) war eine Tochter des Kurfürsten und späteren Kaisers Karl VII. Albrecht von Bayern (1697-1745) aus dessen Ehe mit Maria Amalie (1701-1756), Tochter von Kaiser Joseph I. 1755 heiratete die bayerische Prinzessin in Ettlingen den Markgrafen Ludwig Georg Simpert von Baden-Baden (1702-1761). Die Ehe blieb kinderlos. Somit konnte das wesentliche politische Ziel der Eheschließung, das Fortbestehen der katholischen Linie Baden-Baden, nicht erreicht werden. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1761 kehrte Maria Anna Josepha wieder nach München zurück und lebte am Hof ihres Bruders, Kurfürst Maximilian III. Joseph von Bayern. Bereits mit 41 Jahren starb die verwitwete Markgräfin, Körper und Herz wurden - der Familientradition entsprechend - in der Münchner Theatinerkirche und der Gnadenkapelle zu Altötting bestattet. Die angebotene Darstellung Maria Anna Josephas stimmt in großen Teilen mit dem deutlich größeren Bildnis der Markgräfin im Bestand des Musée Carnavelet, Paris, überein (Inv.-Nr. P682). Das Pariser Porträt zeigt sie in derselben Körperhaltung, die Kleidung und die blaue Draperie entsprechen dem vorliegenden Gemälde ebenso. Unterschiedlich wird jedoch das Gesicht wiedergegeben, um den Hals träg sie auf dem Bildnis in Paris zusätzlich ein Spitzenband, besetzt mit einer blauen Schleife. Ergänzt wird die Darstellung durch kostbaren Ohrschmuck und eine in die Frisur gesteckte blaue Feder. Es scheint, als ob das angebotene Porträt Maria Anna Josepha in jüngeren Jahren zeigt, wofür auch der Frisurentypus spricht. Eine direkte Verbindung der beiden Porträts miteinander ist unstrittig. Offenbar hat Georges Desmarées selbst bzw. ein Mitglied seiner Werkstatt mit dem vorliegenden Gemälde das Pariser Porträt kompositionell vorbereitet. Nachdem die Prinzessin Markgräfin von Baden geworden war, hat man das Porträt aktualisiert und sowohl hinsichtlich des Formats wie auch der Ausführung der Details perfektioniert.